Kaspersky Lab Security-Report

Malware-Januar: Über zweihundert Millionen Angriffe

10. Februar 2011, 10:43 Uhr | Lars Bube
Handyviren sind auf dem Weg zu einer ernsthaften Gefahr (Bild: Eleonore H, fotolia.com)

Zum Jahresanfang legen die Cyberkriminellen gleich richtig los: Über 210 Millionen Attacken aus dem Internet registrierte das Kaspersky Lab im Januar. Neben Trojanern und Botnetzen schob sich erstmals auch ein Schädling der Smartphones per SMS befällt unter die größten Gefahrenherde. Hacker versuchen inzwischen selbst Antivirenprogramme als Einfallstor zu nutzen.

Die Hoffnung vieler Security-Experten aus dem Vergangenen Jahr, dass sich die digitale Gefahrenlage nach dem Abklingen der Krise auch wieder etwas entspannen könnte, erweist sich zunehmend als unbegründet. Das legen zumindest die aktuellen Zahlen des Kaspersky Lab zu Zahl und Art der Cyberangriffe im Januar nahe. Demnach wurden alleine dort bereits im ersten Monat des Jahres weltweit 213.915.256 Attacken auf Internetnutzer registriert. Dabei dient als Grundlage dieser Daten lediglich die installierte Basis der Nutzer von Kasperskys Security-Suiten.

Dabei zeigt sich auch der Beginn einer grundlegenden Änderung der Bedrohungslage, die einen Einblick geben könnte, welche Angriffsvektoren in den nächsten Monaten verstärkt drohen: Einerseits werden die »normalen« Viren und Trojaner immer gefährlicher und komplexer, andererseits werden sie auch zunehmend durch Exploits ersetzt, die statt auf verseuchte Dateianhänge auf Sicherheitslücken in Programmen als Infektionsweg setzen. Dadurch können Sie zugleich effektiver und auch unauffälliger ihr schädliches Werk verrichten. Darüber hinaus hat es erstmal ein Wurm in die Riege der gefährlichsten Bedrohungen aus dem Netz geschafft, der Smartphones befällt.

Eine der gefährlichsten Attacken im Januar ging vom E-Mail-Wurm »Email-Worm.Win32.Hlux« aus, der sich über vermeintliche elektronische Gruß- und Glückwunschkarten verbreitet. In einem Email werden die Nutzer aufgefordert, einen Link anzuklicken, um zu ihrer E-Card zu gelangen. Anschließend wird dann die Installation eines »Flash Players« zur korrekten Darstellung der Karte verlangt. Tatsächlich verbirgt sich jedoch hinter dem Download der aggressive Virus. Besonders perfide: selbst wenn man dem Download nicht zustimmt, besteht eine hohe Infektionsgefahr. Denn per Redirect leitet der Wurm den Nutzer nach fünf Sekunden automatisch auf eine Seite um, die gleich mit mehreren Exploit-Programmen und anderen Schädlingen der familie »Trojan-Downloader.Java.OpenConnection« verseucht ist und über Hintertürchen den Hlux-Wurm installiert. Neben dem Versand von Spam-Mails zur eigenen Weiterverbreitung integriert die Malware befallene Rechner auch gleich noch in ein fremdgesteuertes Botnetz.


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