Kaspersky Lab Security-Report

Malware-Januar: Über zweihundert Millionen Angriffe

10. Februar 2011, 10:43 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das Zeitalter der Handyviren hat begonnen

Mit welchen Schadprogrammen Anwender ihre PCs beim Surfen im Internet am häufigsten infiziert haben. (Tabelle: Kaspersky)
Mit welchen Schadprogrammen Anwender ihre PCs beim Surfen im Internet am häufigsten infiziert haben. (Tabelle: Kaspersky)

Win32.Hlux zeigt einen beunruhigenden Trend hin zu immer komplexeren Schädlingen mit multiplen Angriffsvektoren, die sich am Vorbild von besonders »erfolgreichen« Vertretern wie Stuxnet orientieren. Durch die integrierte Weiterbreitung lösen sie lawinenartige Infektionswellen aus, die sich rund um den Globus verbreiten. Damit wird es nicht nur schwieriger, Infektionen zu verhindern, sondern auch die einmal befallenen Rechner wieder zu befreien. Die Kaspersky-Experten sind sich sicher, dass solche professionelle Schadsoftware in Zukunft häufiger auftreten wird, auch um in gezielten Attacken um Firmen und Organisationen zu infiltrieren.

Einen weiteren unheilvollen Blick in die Security-Zukunft bescherte den Sicherheitsforschern im Januar der »Trojan-SMS.J2ME.Smmer.f«. Er befällt Smartphones per SMS und ist als erster Handyvirus überhaupt in die Liste der gefährlichsten Bedrohungen vorgedrungen (wenn auch noch nicht ganz unter die Top 20). Auch er verspricht den Empfängern der SMS eine virtuelle Postkarte, die per Link abgerufen werden soll. Hinter dem Link verbirgt sich jedoch im Hintergrund versteckt der Download des Trojaners. Hat es die Malware dann erst einmal auf das Smartphone geschafft, versendet sie SMS an zwei Premium-Nummern. Zwar sind die SMS selbst kostenlos, allerdings dienen sie dazu, über den Mobilfunkprovider rund 5 Euro (200 Rubel) vom Konto des Telefonbesitzers abzubuchen.

Die beiden Beispiele zeigen deutlich, welche neue Gefahren und Infektionswege sich in naher Zukunft zu zentralen Herausforderungen für die IT-Sicherheit auswachsen werden. Gleichzeitig zeigt die Statistik jedoch auch auf, an welchen Stellen es vielerorts noch hapert: So sind beispielsweise noch immer zwei Schädlinge unter den 20 häufigsten Angreifern, die über den Exploit Exploit.JS.Agent.bbk eine Sicherheitslücke ausnutzen, die bereits seit fast einem Jahr geschlossen ist. Offensichtlich hapert es bei vielen Privat- und Unternehmensnutzern weiterhin an einem zuverlässigen Patch-Management.


  1. Malware-Januar: Über zweihundert Millionen Angriffe
  2. Das Zeitalter der Handyviren hat begonnen
  3. Kostenlose Software zum »Freundschaftspreis«

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