Security Essentials per automatischem Update angeboten

Microsoft verärgert Antivirushersteller

10. November 2010, 11:08 Uhr |

In den USA und in Großbritannien erhalten Windows-Nutzer, die keine Antivirus-Software installiert haben, von Microsoft automatisch den kostenlosen Basisschutz Microsoft Security Essentials angeboten. Das verärgert andere Antivirushersteller, die darin eine Wettbewerbsverzerrung sehen.

Das automatische Windows Update dient vornehmlich dazu, das Betriebssystem mit Sicherheits-Updates und weiteren Aktualisierungen für vorhandene Programme zu versorgen. Daneben gibt es auch noch das nach Herstellerangabe übergeordnete Microsoft Update, das für Microsoft Office und den Windows Media Player zuständig ist. Darüber hat Microsoft Anwendern in den USA und in Großbritannien seine kostenlose Antivirus-Software Microsoft Security Essentials (MSE) angedient.

Der Antivirushersteller Trend Micro stuft das als "Foul" ein, Carol Carpenter spricht von unfairem Wettbewerb. Pedro Bustamante vom spanischen Mitbewerber Panda Security stößt in das gleiche Horn und zählt weitere Gründe auf, warum dieser Schritt seiner Ansicht nach keine gute Sache ist.

Bustamante führt an, MSE könne nur auf Rechnern installiert werden, auf denen keine Raubkopie von Windows liefe. Doch die Rechner mit raubkopierten Windows-Versionen stellten die weitaus größere Gefahr für die Allgemeinheit dar. Sie seien viel häufiger mit Malware verseucht. Außerdem würde eine Antivirus-Monokultur, die durch solche Angebote entstehen könnte, den Malware-Programmierern die Arbeit erleichtern. Sie müssten dann nur noch die Entdeckung durch ein Schutzprogramm umgehen.

Bustamante meint, MSE sei nicht gerade ein Spitzenprodukt seiner Gattung, gesteht jedoch zu, es sei immer noch besser als gar kein Antivirusprogramm zu haben. Um die Entstehung einer problematischen Monokultur zu vermeiden, fordert er Microsoft auf, alle kostenlos erhältlichen Antivirusprogramme auf diesem Weg anzubieten.


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