Unternehmen und Organisationen haben verschiedene Möglichkeiten, sich vor BEC-Angriffen zu schützen. Cyberkriminelle nutzen BEC-Angriffe, um E-Mail-Gateways zu umgehen. Um nicht entdeckt zu werden, verwenden sie daher jedes bösartige Konto nur für wenige Angriffe. Der Einsatz künstlicher Intelligenz zur Identifizierung ungewöhnlicher Absender, Anfragen oder Benachrichtigungen hilft, BEC-Angriffen und andere Betrugsvektoren aufzudecken.
Die Identifizierung von Konten, die Angreifer verwenden, ist nicht immer einfach. Cyberkriminelle nutzen Spoofing-Techniken, also das Eindringen in Netzwerke, indem sie eine vertrauenswürdige Identität vortäuschen, die es mitunter schwierig machen, dass bei einem Angriff tatsächlich verwendete Konto zu identifizieren. Angesichts der geringen Anzahl von Angriffen, die von einem einzigen bösartigen Konto ausgehen, ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Angreifer mit zwei verschiedenen BEC-Angriffen ausgehend von demselben E-Mail-Konto dieselbe Organisation attackiert. Security-Lösungen, die Bedrohungsinformationen solcher Art in Echtzeit zwischen verschiedenen Organisationen austauschen können, bieten ein deutlich höheres Schutzniveau.
Auch die Anwenderschulung sollte immer Teil der Sicherheitsstrategie sein. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter für ungewöhnliche Nachrichten, die von außerhalb kommen, sensibilisieren. Und sie sollten über die neuesten Taktiken von Cyberkriminellen Bescheid wissen. Die bei weitem effektivste Maßnahme zur Prävention ist die Inszenierung simulierter Angriffe zu Trainingszwecken.
Es geht vor allem darum, beim Cybersecurity-Wettlauf den Angreifern einen Schritt voraus zu sein. Die Mittel sind vorhanden, Unternehmen müssen sie müssen nur einsetzen.
Dr. Klaus Gheri ist General Manager Network Security bei Barracuda Networks, www.barracuda.com.