Holger Engelland, Leiter des Datenrettungslabors von Kroll Ontrack in Böblingen, im CRN-Interview

»Mit einem Disaster Recovery-Plan könnten viele Datenverluste vermieden werden«

18. Mai 2015, 9:32 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Unternehmen gehen bei der Entsorgung ihrer alten Platten leichtsinnig vor«

© Kroll Ontrack

CRN: Nun geht es für Unternehmen nicht immer nur darum, Daten zu retten. Werden alte Speicher ausrangiert, ist es wichtig, dass niemand die Daten wiederherstellen kann – auch kein professioneller Datenretter. Wie stellt man dies am besten sicher?

Engelland: Viele Unternehmen gehen bei der Entsorgung ihres alten Systems leichtsinnig vor. Nicht wenige IT-Administratoren nehmen ein beliebiges Softwarewerkzeug aus dem Internet und löschen damit die auf den Speichern vorhandenen Daten – zumindest glauben sie das. Doch nicht jede Software ist für den Unternehmenseinsatz geeignet und so können vielfach Daten mit relativ geringem Aufwand wiederhergestellt werden. Besser ist es daher, im Rahmen der Datenmanagement-Prozesse im Unternehmen auch die Datenlöschung als festen Bestandteil integriert zu haben. Dabei gibt es zum einen die Möglichkeit, die Speicher an einen professionellen Dienstleister abzugeben, der die Daten auf dem Speicher löscht und diesen später auch entsorgt. Zum anderen können die Verantwortlichen die Datenlöschung auch selbst vornehmen: Entweder durch eine hochwertige Datenlösch-Software, die jeden Schritt protokolliert, oder einen Hardware-Degausser, der die Daten durch Entmagnetisierung sicher und endgültig eliminiert – was allerdings nur bei magnetischen Datenträgern wie Tapes und HDD-Festplatten funktioniert. In allen Fällen sollten die Datenlöschungen nachgewiesen werden können. Zertifikate über die Löschungen, wie sie zum Beispiel Kroll Ontrack anbietet, geben dabei die größte Sicherheit bei späteren rechtlichen Auseinandersetzungen oder internen Revisionen.

CRN: Warum ist Datenrettung für den Channel ein wichtiges Thema und wie können Sie in diesen Bereichen am besten Umsatz generieren?

Engelland: Generell kann ein unerwarteter Datenverlust jeden treffen. Ob Privatleute oder Unternehmen egal welcher Größe: Es gibt im Prinzip kein System oder Speichermedium, das nicht ausfallen kann. Wenn dann wichtige geschäftskritische Daten nicht mehr genutzt werden können, kann das unter Umständen existenzbedrohend sein. Diese Gefahr durch die Sicherheit eines professionellen Datenrettungsdienstleisters zu minimieren und diesen Service offensiv anzubieten, kann für Händler und Systemhäuser nicht nur finanziell lukrativ sein, sondern zeigt auch seine umfassende Kompetenz.

CRN: Wie steigen Händler und Systemhäuser am besten in das Geschäftsfeld ein?

Engelland: Um diesen Service selbst übernehmen zu können, braucht es umfassendes und jahrelanges Wissen sowie Erfahrungen über die spezifischen Aufgaben und Werkzeuge, die man benötigt, um eine Datenrettung bei unterschiedlichen und komplexen Systemen und Speichern durchführen zu können. Deshalb ist es meistens gar nicht möglich, das als Einzelkämpfer, noch dazu als »Neuling«, zu leisten. Besser ist es, als Partner eines großen, namhaften Datenrettungsdienstleisters wie Kroll Ontrack aufzutreten und dessen Service im Rahmen einer Partnerschaft seinen Kunden anzubieten.


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