Ministerium fördert Forschung

Mit Mäusen gegen Würmer

5. Oktober 2010, 17:01 Uhr | Elke von Rekowski
Geldsegen für Forschungsprojekte rund um IT-Sicherheit: Das BMBF will den Bereich bis 2014 mit 100 Millionen Euro fördern. (Foto: Fantasista - Fotolia.com)

Bis zum Jahr 2014 will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) rund 100 Millionen Euro in die Forschung zur IT-Sicherheit pumpen. Das hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan jetzt in Berlin verkündet.

Welchen Schaden Computerviren anrichten könnten, zeige die Debatte über den Computerwurm Stuxnet. Mit dem neuen Virus hat die Cyberkriminalität nach Ansicht des BMBF eine neue Dimension erreicht, da Cyberkriminelle erstmals Kraftwerke und Produktionsanlagen gezielt angegriffen haben. Auch in anderen Bereichen wie bei Angriffen auf die Autoelektronik oder beim Kapern von Smartphones bleiben Computerwürmer nach Ansicht des Ministeriums gefährlich.

Mit der zunehmenden Nutzung und Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnik sei die IT-Sicherheitslage schwieriger geworden. Während anfänglich hauptsächlich Viren ihr Unwesen trieben und wahllos Schaden in Computersystemen anrichteten, sind eine ganze Reihe von neuen Angriffsmethoden und Werkzeugen hinzugekommen. Dazu gehören unter anderem Würmer und Trojaner, mit denen Angreifer die Kontrolle über IT-Systeme übernehmen und geheime Informationen ausspähen können. Besondere Risiken gibt es auch bei so genannten mobilen eingebetteten IT-Systemen, wie sie zum Beispiel in Fahrzeugen eingesetzt werden. Daher fördert das BMBF unter anderem Projekte, bei denen Automobilunternehmen und ihre Zulieferer mit Sicherheitsexperten aus dem IT-Bereich zusammenarbeiten, um eine sichere Kommunikation im Auto zu erforschen. Heute werden bereits Forschungsvorhaben mit IT-Sicherheitsbezug mit rund 33 Millionen Euro vom BMBF in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium gefördert. Darüber hinaus werden auch gänzlich neue Ansätze unterstützt. So könnte die Quantenkommunikation, die von Natur aus sicher ist, den entscheidenden Durchbruch bei der sicheren Übertragung von Daten bringen. Daher will das BMBF Forschungsarbeiten in diesem Bereich mit zwölf Millionen Euro fördern.


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