Sicherheitsbedrohungen 2011

Mobile Computing unter Beschuss

2. Dezember 2010, 16:13 Uhr | Elke von Rekowski

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Gefahrenzone Arbeitsplatzrechner

Trotz umfassender Spam-Schutzmaßnahmen und Firewalls geraten nach wie vor viele Schädlinge per E-Mail auf private und Unternehmensrechner. In 2010 gab es einen erneuten Anstieg von Bedrohungen per E-Mail. Diese Mails locken Benutzer mit interessant oder abstrus anmutenden Betreffzeilen und betten in die E-Mail selbst schädliche Links oder Anhänge ein. Links führen dann zu Websites, über die Malware in das betroffene System eingeschleust wird. Bei den Anhängen sind die Angreifer raffinierter geworden: Sie orientieren sich an Terminen wie z. B. die jährliche Zustellung des Steuerbescheids und fälschen E-Mails von Behörden, um an persönliche Daten zu kommen. Dabei werden oft Trojaner auf den Rechner geladen bzw. es werden Schwachstellen in Office- oder PDF-Reader-Software zur Ausführung schädlicher Codes ausgenutzt. 2010 hatte die so genannte Zeus-Gang auf diese Weise über 20 Millionen Dollar erbeutet, bevor sie von der Polizei zerschlagen wurde.

Das Internet ist laut Sophos nach wie vor Malware-Verbreitungskanal Nummer 1. Im ersten Halbjahr 2010 gehörte auch das so genannte Malvertising (malicious advertising) dazu. Besucher von Websites werden mit schadcodegeladenen Werbefeeds und gefälschter Antivirensoftware bombardiert. In den USA und in Europa waren große Portale wie Yahoo oder MSN stark davon betroffen und viele Besucher der Seiten sind infiziert worden. Bei Großereignissen wiederum wird häufig eine Vielzahl von manipulierten Seiten durch SEO-Poisening so platziert, dass diese in den Ergebnislisten der Suchmaschinen auftauchen. So wird zum Beispiel das Interesse von Menschen an Prominenten ausgenutzt wie im März 2010 am Oscargewinner Christoph Waltz oder im November 2010 an der Verlobung von Prince William und Kate Middleton. Bei den Top-Malware-Ländern liegen USA, China und Russland vorne, aber auch Deutschland folgt bereits auf Platz 6. Daher sollten Unternehmen neben der Aufklärung der Mitarbeiter auf sicherere Browser umsteigen. So nutzen rund 7 Prozent den unsicheren Internet Exporer 6 im Unternehmensumfeld, obwohl selbst der Hersteller Microsoft davon dringend abrät.

Auch bisher als sicher geltende Betriebssysteme wie das Mac OS X, die ihren Nutzern einen verlässlichen Schutz bieten sollten, haben den Sicherheitsexperten zufolge zuletzt Schwächen offenbart. Zwar ergaben Scans von über 50.000 Mac-Usern, dass kaum Mac-spezifische Malware auf den Rechnern vorhanden war, dafür wurde aber eine Vielzahl von Windows-spezifischen Schädlingen entdeckt. Bei der Kommunikation mit Windows-Rechnern können sich diese vom Mac ausbreiten und Schaden anrichten. Mit steigender Verbreitung von Mac-Rechnern werden sich auch die Angriffe auf Macs häufen, heißt es.


  1. Mobile Computing unter Beschuss
  2. Rückblick auf 2010
  3. Gefahrenzone Arbeitsplatzrechner

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