Ein Durchbruch im Bereich RFID ist offenbar einem Wissenschaftler der Ruhr Universität Bochum (RUB) gelungen. Der Mathematiker Prof. Dr. Eike Kiltz entwickelte mit einem internationalen Forscherteam ein einfaches und absolut sicheres Authentifizierungsverfahren für die massenhaft verbreiteten RFID-Chips.
Dabei griffen die Wissenschaftler auf ein bislang ungelöstes mathematisches Problem aus der Codierungstheorie zurück. Nun arbeiten Forscher-Kollegen vom Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit der RUB an einem Prototyp für eine neue Chipgeneration. »Dieses Verfahren ist in der Branche ein Novum, da es gleichzeitig sicher und auch effizient ist«, sagt Prof. Kiltz.
RFID-Chips sind Herzstück vieler elektronischer Identifikationsgeräte, zu finden in Funktüröffnern oder elektronischen Reisepässen. Doch für komplizierte kryptographische Algorithmen, die die sensiblen Daten wirksam schützen könnten, fehlte bislang einfach der Platz, da die wenigen zur Verfügung stehenden Millimeter auf dem Chip oftmals komplett belegt. Der Balanceakt zwischen Platz sparenden, wenigen Rechenoperationen und wirksamen Schutzmechanismus gelang nicht. »Heutige marktübliche Identifizierungsverfahren funktionieren zwar, doch wie sicher sie wirklich sind, bleibt spekulativ«, erläutert Prof. Kiltz. Er versichert: Das neue Verfahren aus Bochum ist sicher: Selbst leistungsstarke Rechner bräuchten für die Lösungssuche nach dem heutigen Stand der Forschung mehrere Milliarden Jahre. Die Methode soll als Fundament einer neuen Generation sicherer RFID-Chips dienen, der Ansatz könnte durchaus auch bei anderen kryptographische Aufgaben wie zum Beispiel Verschlüsselungen Anwendung finden.