F-Secure befragt Anwender in Europa und Nordamerika zum Thema Internetsicherheit

Nutzer haben falsches Vertrauen in Antiviren-Updates

29. Februar 2008, 12:11 Uhr |

F-Secure, Anbieter von Sicherheit als Service für Internet- und Mobilfunkanbieter, veröffentlichte die Ergebnisse seiner ersten "Online-Wellbeing-Studie?. Für die Studie wurden Internetnutzer aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt. Die Nutzer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren beantworteten Fragen aus verschiedenen Bereichen der Internetsicherheit. Damit wurde ihr "Sicherheits-IQ" und ihr Vertrauen in die Sicherheit von alltäglichen Onlineaktivitäten gemessen. Die Ergebnisse zeigen: Obwohl die meisten Nutzer Sicherheitssoftware auf ihrem Rechner installiert haben, sind viele trotzdem unsicher, ob ihre E-Mails frei von Malware sind. Die Studie ergab außerdem, dass nur wenige Nutzer wissen, wie oft ihre Sicherheitssoftware aktualisiert werden muss. So gingen viele Befragten davon aus, dass ihre Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand sei - lagen damit aber falsch.

Die Studie zeigt, dass die Internetnutzer in Europa und Nordamerika über ein gutes Grundwissen im Bereich Internetsicherheit verfügen. Dennoch vertrauen sie bei den alltäglichen Onlineaktivitäten nicht auf die Sicherheit im Netz. Während die Ergebnisse in den Bereichen "Kenntnisse zu Sicherheitsaspekten" und "Vertrauen in Onlineaktiviäten" länderübergreifend sehr ähnlich ausgefallen sind, zeigten die deutschen Nutzer erheblich weniger Vertrauen zu E-Commerce und Online-Banking als die in den anderen Märkten. Dafür hatten die deutschen Befragten ein signifikant besseres Verständnis dafür, wie häufig Antivirenprogramme aktualisiert werden müssen.

Im Folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der F-Secure Studie:

* Verständnis für Antivirenprogramme: Obwohl die meisten Nutzer annahmen, sie hätten die neueste Version ihrer Antivirensoftware installiert, hatten nur wenige ein konkrete Vorstellung davon, wie häufig Updates nötig sind. Dies lässt auf ein falsches Vertrauen in den Virenschutz schließen. Dennoch gab die Mehrheit der Nutzer richtig an, dass mehr als nur Antivirensoftware nötig ist, um Online-Security zu gewährleisten.

Die Zahlen im Durchschnitt: * 19 Prozent der Befragten wissen, dass Antivirenprogramme mehrmals am Tag aktualisiert werden müssen. Die deutschen Nutzer schneiden bei dieser Frage mit 31 Prozent am besten ab.

* 76 Prozent der Teilnehmer sind sich sicher, dass ihr Virenschutz auf dem neuesten Stand ist.

* 73 Prozent der Internetnutzer sind sich im Klaren darüber, dass ihr Computer mit Malware infiziert werden kann, wenn sie sich ausschließlich auf Antivirenlösungen beschränken - auch wenn die Software dem neuesten Stand entspricht.

E-Mail Security: Die Nutzer zeigten über alle Märkte hinweg ein geringes Vertrauen in die Sicherheit beim Umgang mit E-Mail-Inhalten (beispielsweise Attachments oder Links). * Nur 10 Prozent der Befragten sind sich sicher, E-Mail-Attachments öffnen zu können, ohne dabei ihren Rechner mit Malware zu infizieren. In den USA ist das Vertrauen mit nur sieben Prozent am geringsten.

* Mit neun Prozent ebenfalls sehr gering ist das Vertrauen der Nutzer darin, ihren Rechner beim Anklicken eines Links in einer E-Mail nicht mit Malware zu infizieren. In Großbritannien ist das Vertrauen mit 15 Prozent am höchsten, in Frankreich liegt es nur bei vier Prozent.

* 24 Prozentder befragten Internetnutzer fühlen sich sicher vor Malware in E-Mails – die Werte liegen für Deutschland mit 31 Prozent am höchsten, in Kanada sind sie mit 17 Prozent am niedrigsten.

Wissen über Onlinegefahren im Allgemeinen: Generell waren die befragten Nutzer über die grundsätzlichen Sicherheitsrisiken im Internet gut informiert. Sie kannten die Wege und Möglichkeiten, wie ihr Rechner mit Malware infiziert werden kann. Erwartungsgemäß hatte die Mehrheit der Nutzer Sicherheitssoftware auf ihrem Rechner installiert. Trotzdem sind die Nutzer nicht vollständig von der Sicherheit beim Umgang mit Onlineinhalten überzeugt.

* 95 Prozent der Befragten haben Sicherheitssoftware auf ihrem Rechner installiert.

* 73 Prozent wissen, dass Rechner auch dann mit Malware infiziert werden können, wenn sie über aktuelle Antivirensoftware verfügen.

* 88 Prozent der Nutzer ist klar, dass ihr Rechner durch Malware Teil eines Botnets werden kann und so ohne ihr Wissen Spam an andere Nutzer versendet.

* 16 Prozent der befragten User vertrauen darauf, dass Dateien aus dem Internet frei von Malware sind.

* 18 Prozent aller Befragten sind sicher, gegen Malware aus dem Internet geschützt zu sein.

Generell hatten die Nutzer nur wenig Vertrauen in ihre Fähigkeiten, Phishing-Attacken identifizieren zu können:

* Nur 37 Prozent der Befragten sind überzeugt davon, eine Phishing E-Mail zu erkennen. In Frankreich vertrauten nur 26 Prozent auf ihre Fähigkeiten.

* Sogar nur 27 Prozent aller Teilnehmer sind sich sicher, eine Phishing-Webseite zuverlässig erkennen zu können. Auch hier hatte Frankreich mit 21 Prozent den niedrigsten Wert.

Gefühlte Sicherheit von Onlinetransaktionen:

Die befragten Internetnutzer empfanden grundsätzlich das Online-Banking als sicherer verglichen mit dem Einsatz von Kreditkarten beim Internetinkauf. Beiden Möglichkeiten brachten die Nutzer aus Deutschland das geringste Vertrauen entgegen.

* 50 Prozent der befragten Nutzer aus den USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien haben keine Bedenken beim Online-Shopping mit ihrer Kreditkarte. Im Gegensatz dazu vertrauen nur 15 Prozent der deutschen User auf die Sicherheit dieser Bezahlmethode.

* Immerhin 65 Prozent der Nutzer aus den USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien fühlen sich beim Online-Banking sicher. Die deutschen Teilnehmer kamen nur auf einen Wert von 28 Prozent.

"Es ist sehr bedenklich, dass so viele Nutzer glauben, ihr Virenschutz wäre auf dem neusten Stand, aber sich gleichzeitig nicht darüber im Klaren sind, wie oft ein solches Programm aktualisiert werden muss", äußert sich Mikko Hyppönen, Chief Research Officer bei F-Secure, besorgt.

Die Studie wurde im Januar 2008 unter Internetnutzern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren durchgeführt. Dazu wurden 1169 Teilnehmer aus den USA (225 Befragte), Kanada (228 Befragte), Großbritannien (227 Befragte), Frankreich (256 Befragte) und Deutschland (224 Befragte) befragt. Die teilnehmenden Internetnutzer beantworteten im Rahmen der Untersuchung eine Reihe von grundlegenden Fragen zur Internetsicherheit. Dazu sollten sie ihr Vertrauen in die alltäglichen Onlineaktivitäten auf einer Likert-Skala bewerten.

LANline/jos


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+