CRN-Interview mit Thomas Fritz von Kentix

»Physical Security gehört wie IT-Security zur Grundabsicherung«

13. Juli 2017, 16:12 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Es gibt bereits schlüsselfertige Lösungen zum einfachen Nachrüsten«

CRN: Wie wichtig ist es, die Alarm- und Zutrittskontrollsysteme in die IT-Infrastruktur zu integrieren, etwa Alarme auch digital zu verarbeiten oder die Zugangsrechte über die vorhandene Benutzerverwaltung in der IT zu vergeben?

Fritz: Die Integration in die IT-Infrastruktur ist sehr wichtig und bietet dem Kunden den nötigen Mehrwert. Mit eine der Hauptaufgaben eines Sicherheits-Managementsystems ist Kohärenz - also die lückenlose Verzahnung der Systeme, Prozesse und Personen. Hier macht es also Sinn, auch die Alarm- und Zugangssysteme zu integrieren. Beim Thema Benutzerverwaltung und Zugangsberechtigung ergeben sich für Unternehmen wesentliche Vorteile, dies nur an einer Stelle zu verwalten. Durch digitalisierte Alarmmeldungen erhalten die verantwortlichen Personen mehr Informationen zu einem Vorfall und können besser und schneller entscheiden.

CRN: Wie groß ist der Integrationsaufwand für den Channel? Gibt es bereits weitgehend schlüsselfertige Lösungen, die sich unkompliziert implementieren lassen?

Fritz: Der Channel muss das Thema aktiv angehen und seine Mitarbeiter für diese Themen qualifizieren. Um den Unternehmen hochwertige und integrierte Physical-Security-Lösungen anbieten zu können, ist eine qualifizierte Beratung und Analyse der Anforderungen notwendig. Man sollte also eine gewisse Lernkurve berücksichtigen, mit kleineren Projekten starten und die Beratung durch die Hersteller und Händler nutzen.

Es gibt bereits schlüsselfertige Lösungen am Markt, welche sich sehr einfach nachrüsten lassen. Hier kommt uns die hohe Standardisierung besonders im Bereich der Schließtechnik entgegen.

CRN: Welche Rolle spielen biometrische Zugangslösungen und mobile Geräte für die Authentifizierung bereits?

Fritz: Aktuell ist der Markt für biometrische Zugangslösungen in Deutschland noch sehr überschaubar. Die Nachfrage nach RFID/NFC-basierten Zutrittslösungen ist nach wie vor hoch. Dies hängt zum einen daran, dass biometrische Lösungen immer noch technische Schwachstellen haben oder teuer sind. Ein weiterer Punkt sind die hohen Datenschutzanforderungen in Deutschland. Derzeit entwickeln sich neben den bereits seit Jahren existierenden Lösungen wie Fingerprintleser auch neue kontaktlose Biometrieverfahren wie Irisscanner, 3D-Gesichtserkennung oder Handvenenleser am Markt. Hier sollte man den Markt in den nächsten ein, zwei Jahren beobachten, um zu sehen, welche Lösungen sich durchsetzen werden. Auf jeden Fall ist bei neuen biometrischen Lösungen höheres Wachstum zu erwarten.

Bei den mobilen Geräten ist es ähnlich: Hier fehlt noch eine durchgängige Unterstützung der verschiedenen Technologien. So ist die Nutzung von NFC oder Fingerprintleser im Apple iPhone durch die iOS-API immer noch stark eingeschränkt. Entsprechende Applikationen fehlen dadurch.


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