McAfee schätzt Verlust durch Datendiebstahl auf mehr als eine Billion Dollar

Rezession gefährdet geistiges Eigentum der Unternehmen

28. Januar 2009, 23:58 Uhr |

Der Sicherheitsspezialist McAfee präsentiert auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums die Ergebnisse der ersten internationalen Untersuchung zum Stand des Datenschutzes in der Informationsökonomie. In der Studie "Unsecured Economies: Protecting Vital Information" warnen Sicherheitsexperten und IT-Entscheider davor, dass die Gefährdung geschäftsentscheidender Informationen aufgrund der weltweiten Rezession nie so hoch war wie heute.

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Forscher des Centers for Education and Research in Information Assurance and Security (CERIAS)
der Purdue-Universität in West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana befragten über 800 CIOs in den
USA, Großbritannien, Deutschland, Japan, China, Indien, Brasilien und Dubai. Sie ermittelten, wo
geistiges Eigentum und andere geschäftsentscheidende Informationen ihren Ursprung haben, wo sie
vorgehalten werden, wie sie übertragen werden und wie sie abhanden kommen können.

Die befragten Unternehmen schätzten, dass sie allein im Jahr 2008 geistiges Eigentum im Wert von
insgesamt 4,6 Milliarden Dollar (rund 3,5 Mrd. Euro) verloren und rund 600 Millionen Dollar (460
Mio. Euro) zur Behebung von Schäden aus Datenlecks aufgewendet hatten. Hochgerechnet bedeutet dies,
dass Unternehmen weltweit im vergangenen Jahr insgesamt mehr als eine Billion Dollar (770
Milliarden Euro) verloren haben.

"Der weltweite Schaden von über einer Billion Dollar ist konservativ geschätzt", meint
McAfee-Chef Dave DeWalt. "Kostendruck und der damit verbundene Personalabbau führen zu laxeren
Sicherheitsvorkehrungen in den Unternehmen und öffnen Verbrechern die Tür. Unternehmen dürfen den
Schutz ihrer Werte nicht länger als Kostenfaktor sehen, sie müssen ihn als Grundlage ihrer
Geschäftstätigkeit begreifen."

"Unsecured Economies" kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem in Brasilien, Japan und China in
sichere Speicherorte für geistiges Eigentum investiert wird. So gaben beispielsweise 60 Prozent der
Befragten aus China an, dass ein besserer Schutz vor dem Zugriff Unbefugter der Grund dafür sei,
dass sie sensible Informationen außerhalb des eigenen Landes verwahrten.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

– Unternehmen fürchten die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Sicherheit von
geistigem Eigentum und anderen betriebswichtigen Informationen. 39 Prozent der Befragten gaben an,
dass solche Informationen im gegenwärtigen Wirtschaftsklima gefährdeter seien als zuvor.

– In Schwellenländern ist die Motivation, geistiges Eigentum zu schützen, größer als in vielen
westlichen Ländern. In Brasilien, China und Indien wird für entsprechende Sicherheitsmaßnahmen mehr
Geld ausgegeben als in Deutschland, Großbritannien, den USA und Japan. 74 Prozent der chinesischen
und 68 Prozent der indischen Befragten sehen in Investitionen zum Schutz geistigen Eigentums eine
Maßnahme zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.

– Internetverbrecher haben es zunehmend auf geistiges Eigentum abgesehen. Nach Aussagen von
Experten waren Mafiabanden im Cyberspace zuletzt für eine wachsende Zahl von Angriffen auf
Unternehmensdaten verantwortlich. Deren Vertreter nehmen verstärkt Führungskräfte mittels
ausgefeilter Phishing-Techniken ins Visier. 39 Prozent der Untersuchungsteilnehmer bezeichneten den
Schutz ihres geistigen Eigentums vor externen Datendieben als ihre derzeit größte Sorge.

– Eine wachsende Zahl von Angestellten, die finanziell unter Druck stehen, nutzt den Zugang zu
firmeneigenen Systemen, um betriebswichtige Informationen zu entwenden. Die anhaltende Rezession
und der fortschreitende Arbeitsplatzabbau verführen Mitarbeiter dazu, sich durch gestohlene
Betriebsgeheimnisse für künftige Arbeitgeber interessanter zu machen. 42 Prozent der Befragten
betrachteten entlassene Mitarbeiter als Hauptgefahr für schützenswerte Informationen.

– In die Datenschutzrichtlinien der Unternehmen fließen länderspezifische Risiken ein. Vor allem
China, Pakistan und Russland wurden von den Befragten aus rechtlichen, kulturellen und ökonomischen
Gründen als unsicher eingestuft. So verzichteten 26 Prozent der Untersuchungsteilnehmer bewusst
darauf, in China betriebswichtige Informationen vorzuhalten. Auf der anderen Seite gaben 47 Prozent
der chinesischen Befragten an, sie glaubten, dass die größte Bedrohung für ihr geistiges Eigentum
von den USA ausgehe.

LANline/wj


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