Sieben von zehn deutsche Telekommunikationsunternehmen wollen bis 2013 in IT- und Datensicherheit investieren. Auf diese Weise wollen sich die Firmen Cyberkriminalität schützen, die allein in Deutschland pro Jahr Schäden von mindestens 20 Milliarden Euro verursacht.
Zudem stehen die Anbieter vor der Herausforderung, ganzheitliche Sicherheitskonzepte für mobile Netze und deren Infrastruktur zu entwickeln. Die Investionen sind vor allem deshalb erforderlich, weil kein Unternehmen das gesamte Netz kontrolliert und auch für dessen Sicherheit garantiert. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie »Branchenkompass 2011 Telekommunikation«, die Steria Mummert Consulting zusammen mit dem F.A.Z.-Institut erstellt hat. »Durch das Zusammenspiel von Netzanbietern, Endgeräteherstellern und Softwareentwicklern entstehen zusätzliche Anforderungen für den Schutz von Gesprächen, gespeicherten Daten sowie des Endgerätes selbst«, sagt Peter Hascher, Branchenexperte für Telekommunikation bei Steria Mummert Consulting. Zudem sei IT-Sicherheit der Schlüssel für die von mehr als 85 Prozent der Unternehmen geplante Expansion in andere Branchen.
Besonders attraktive Bereiche für Expansion sind Projekte bei Infrastruktur und Vernetzung. 43 Prozent der Unternehmen wollen sich bis 2013 in diesem Geschäftsfeld engagieren. Energiebezogene Dienstleistungen sind für 35 Prozent der Branchenstrategen von Interesse. Zudem wollen 27 Prozent der Anbieter Telekommunikationsleistungen bei Telematik-Diensten einbringen. »Allein die Datenverarbeitung für komplexe Installationen, wie Verkehrssteuerung oder intelligente Stromnetze erfordert eine höchst leistungsfähige und sichere Infrastruktu«, so Hascher. Doch nur jedes zweite Unternehmen habe den n Handlungsbedarf erkannt und plane, in den kommenden drei Jahren zumindest die eigenen Rechenzentren zu modernisieren.
Speziell im Mobilfunk nimmt das Thema IT-Sicherheit durch technologische Fortschritte beim Datentransfer an Bedeutung an Fahrt auf. »Moderne Breitbandnetze, wie LTE oder UMTS, ermöglichen sehr hohe Geschwindigkeiten bei der Übertragung«, erläutert, so Hascher. »Damit steigt parallel zur Nutzung mobiler Internetfunktionen das Potenzial für Schadprogramme, die bislang vor allem aus der stationären Internetnutzung mit klassischen Computern bekannt sind«. Allein im vergangenen seien Handyschädlinge in mehr als 500 Varianten aufgetaucht.