Deutsche Firmen im Fadenkreuz

Sicherheitsvorfälle bei jedem dritten Unternehmen

4. März 2015, 9:25 Uhr | Daniel Dubsky
© Brian Jackson - Fotolia

Fast jedes Dritte deutsche Unternehmen hatte in den vergangenen beiden Jahren Sicherheitsvorfälle zu verzeichnen. Die meisten Angriffe erfolgten von innen, etwa durch Mitarbeiter oder infizierte Datenträger.

Bei einer Umfrage im Auftrag des Bitkom unter 458 deutschen Unternehmen ab 20 Mitarbeitern gab nahezu ein Drittel (30 Prozent) an, in den vergangenen zwei Jahren von Sicherheitsvorfällen betroffen gewesen zu sein. Dieser Anteil entspricht genau dem, den die entsprechende Umfrage im Vorjahr ergeben hatte. Allerdings sollte daraus nicht geschlossen werden, dass sich die Sicherheitslage nicht verschärft hat, denn viele Unternehmen haben in den vergangenen Monaten in IT-Sicherheit investiert.

»Deutsche Unternehmen sind zu einem attraktiven Ziel für Cybergangster und ausländische Geheimdienste geworden«, urteilt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. »Vor allem innovative Mittelständler mit ihrem spezialisierten Know-how in bestimmten Märkten und Technologien wecken bei kriminellen Hackern und Geheimdiensten Begehrlichkeiten.«

Der Umfrage zufolge gab es bei kleinen und mittelständischen Firmen mehr Sicherheitsvorfälle als bei großen. So war bei Unternehmen mit 20 bis 499 Mitarbeitern etwa jedes Dritte betroffen, bei Unternehmen ab 500 Mitarbeitern nur knapp jedes Fünfte. »Große Unternehmen sind zwar häufiger Angriffsziel, können die Attacken aber aufgrund ihrer personellen, finanziellen und technischen Ressourcen besser abwehren«, erklärt Kempf.

Die meisten Sicherheitsvorfälle wurden »vor Ort« verursacht (65 Prozent), etwa gezielten Datenklau durch Mitarbeiter oder Schadsoftware, die über infizierte Datenträger eingeschleppt wurde. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um sieben Prozentpunkte. 40 Prozent der Unternehmen verzeichneten Angriffe über das Internet – im Vorjahr waren es nur 30 Prozent.

Besonders begehrt ist bei den Cyberkriminellen laut Bitkom geistiges Eigentum, etwa Patenten, Bauplänen oder Konzepten für Produkte und Dienste, aber auch Informationen zu Marketingaktionen, Kundendaten, Produktionspläne und Mitarbeiterprofile.


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