Digitaler Personalausweis im Praxistest

So bewährt sich der neue ePerso im Alltag

7. März 2011, 17:57 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

ePerso internetfähig

Ohne die Banken

Ob diese und ähnliche Anwendungen spannend und hilfreich genug sind, den ePerso wirklich internetfähig zu machen, wird die Zukunft zeigen. Wichtige Anwendungen fehlen in der Liste, zum Beispiel die der meisten Banken. Eine verlässliche Online-Authentifizierung am Bankkonto würde aber viel Sinn machen.

Insider vermuten, dass sie die hohen Kosten einer Umstellung von Millionen von Konten scheuen. Denn wenn es um die Gewinnung von Neukunden geht, sind Banken beim ePerso mit im Boot, nicht jedoch beim Kontozugriff. Ein Schub für eine weite Verbreitung könnte von der Post kommen, die Post-Ident auf ein Online-Verfahren mit dem ePerso umstellen möchte.

Der ePerso kann auch eine digitale Signatur aufnehmen, die allerdings zusätzliche Kosten verursacht. Denn der Anwender benötigt ein Zertifikat, um damit signieren und verschlüsseln zu können. Das bekommt er bei einem kommerziellen Trust Center, doch auch das nicht vor Mitte nächsten Jahres.

Denn bislang ist noch kein Trust Center von der zuständigen Bundesdruckerei (D-Trust) zertifiziert worden. Der Ausweis ist da, aber die Vorteile für die Bürger lassen auf sich warten. Viel Verzögerung hängt am Bankwesen, das offensichtlich Investitionen in die Sicherheit scheut, wie schon im Fall der HBCI-Smart-Cards. Scheinbar ist die Erstattung der von Phishern geklauten Beträge billiger.

Auch ist fraglich, ob Online-Händler auf Geschäfte mit dem ePerso setzen, dieser reduziert zwar das Ausfallrisiko, aber er begrenzt auch die Datenmenge deutlich, die Kunden oft in Online-Shops angeben müssen.


  1. So bewährt sich der neue ePerso im Alltag
  2. Viele Versprechen, wenig Konkretes
  3. ePerso internetfähig
  4. Der neue Ausweis im Überblick

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