Nach dem Verkauf der Software-Sparte von Dell wurde diese in Quest und Sonicwall aufgespaltet. Der Firewall-Hersteller will die Eigenständigkeit nutzen, um das Ausbildungsniveau seiner Partner zu erhöhen. Ein eigenes Partnerprogramm bringt er zum Februar des kommenden Jahres an den Start.
Vier Jahre nachdem er von Dell übernommen wurde, ist der Firewall-Spezialist Sonicwall wieder unabhängig und tritt unter seinem alten Namen auf dem Markt auf. Im Großen und Ganzen werde es für die Partner keine gravierenden Änderungen geben, erklärt der für die Region Central Europe verantwortliche Sven Janssen. Auch zu Dell-Zeiten habe man das bestehende Vertriebsmodell beibehalten und im Verkauf »oft mit dem Namen Sonicwall gearbeitet, weil Dell nicht als Marke für Security bekannt ist«. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Dell zwischenzeitlich versuchte, eine neue Marke »Dell Security« zu etablieren – vielmehr war man bei Sonicwall froh, dass der frühere Firmenname auf Produktebene fortbestand.
Die in den vier Jahren geknüpften Bande zwischen Sonicwall und Dell werden nun allerdings nicht völlig gekappt. Zum einen wird Dell die Sonicwall-Lösungen weiter über seinen Channel vertreiben, zum anderen besteht die technische Kompatibilität der Produkte fort. Auch künftig soll sichergestellt werden, dass die Sonicwall-Firewalls perfekt mit den Netzwerkprodukten von Dell zusammenarbeiten. Dennoch liegt vor dem Firewall-Hersteller auch noch einiges an Arbeit. In den nächsten Wochen muss er seinen Partnern die künftige Ausrichtung und seine Ziele erklären. »Wir werden die Partner nicht enttäuschen«, verspricht Janssen, der festgestellt hat, dass es durchaus eine große Erwartungshaltung an den Hersteller gibt. Die Partner würden wissen wollen, wie sich das Unternehmen ohne Dell anstelle.
Den Fokus will Sonicwall auch künftig auf Security-Produkte für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Firmen mit über mehrere Niederlassungen verteilten Infrastrukturen setzen. In diesem Bereich soll die Marktposition ausgebaut werden – auch mithilfe neuer Produkte. Eines davon ist der bereits im Sommer angekündigte Sandboxing-Service »Capture«, der nun gleichzeitig helfen soll, den Namen Sonicwall wieder präsenter zu machen; auch wenn Janssen festgestellt hat, dass dieser vielen Kunden »noch bestens im Gedächtnis« ist. Darüber hinaus ist geplant, das Customer Service- und Support-Angebot auszubauen. Etwas, das noch unter dem Dach von Dell angestoßen wurde und bereits zu besseren Erreichbarkeiten und mehr deutschsprachigen Ansprechpartnern bei technischen Fragen geführt hat.