Spionage & Co.

26. September 2007, 9:51 Uhr |

Spionage, Sabotage,Vandalismus und Co. bedrohen in immer höheren Maße die Unternehmen – und mit den IT-Bedrohungen steigt auch das Sicherheitsbedürfnis der Verantwortlichen.

Dabei wächst die Gefahr nicht nur quantitativ, wie bei den aktuellen Phishing-Attacken zu beobachten ist. Die Angreifer speziell im Business-Umfeld gehen auch gezielter und intelligenter vor. So schleusen sie beispielsweise Trojaner ganz gezielt per E-Mail in Unternehmensnetze, um Daten auszuspionieren oder zu sabotieren. Logisch, dass trotz nach wie vor knapper Budgets in den meisten Unternehmen die Investitionen in Sicherheits- und Sicherungs- Technik weit oben im Pflichtenheft vieler IT-Verantwortlicher stehen. So beabsichtigen 31,3 Prozent der deutschen Unternehmen im laufenden Kalenderjahr mehr Geld für Security auszugeben als im Vorjahr.

51,3 Prozent aller befragten Unternehmen beabsichtigen immerhin die gleiche Summe in Security zu investieren als 2004.Und auch im Storage-Bereich sind die Unternehmen bereit, Geld zu investieren. So wollen 30,7 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Ausgaben für Speichersysteme gegenüber dem Vorjahr erhöhen, 48,5 Prozent investieren die gleiche Summe wie im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die Studie »IT-Budget 2005« der Network Computing-Schwesterzeitschrift Informationweek (www.informationweek.de). Doch die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel ist erst eine sinnvolle Voraussetzung, nicht aber die Lösung der Probleme.

Dass Geld nicht automatisch Sicherheit erzeugt, zeigt ein Blick auf das US-amerikanische Heimatschutzministerium. Die nach den Ereignissen des 11. September 2001 gegründete Behörde mit rund 180 000 Angestellten hat mit ihren Dollar-Milliarden einen Wirtschaftsboom der gesamten Security-Branche in den USA ausgelöst. Kein Wunder, so will die US-Regierung allein im kommenden Jahr rund 50 Milliarden Dollar für den Heimatschutz ausgeben. Doch Kritiker sprechen von Chaos, Korruption und Verschwendung im US-Ministerium, so berichtete Spiegel Online in einem Beitrag vom 13. Juni. Nach einer Untersuchung der US-Regierung sollen lediglich vier von 33 Schutzprogrammen des Ministeriums als effektiv gelten, heißt es dort weiter.

Das Beispiel zeigt, dass Budget nicht gleich Sicherheit ist. Es gilt insbesondere in Sachen IT-Sicherheit strategisch und überlegt vorzugehen und Sicherheit und Sicherung aus einer ganzheitlichen, möglichst viele Aspekte des Unternehmens berücksichtigenden Perspektive zu betrachten. Dabei müssen die IT-Verantwortlichen heute die Anforderungen neuer Anwendungen wie Voice-over-IP und neuer Geräteklassen wie Handhelds berücksichtigen.Außerdem gilt es, die IT-Sicherheit strategisch von innen, quasi aus dem Kern der Unternehmens-IT heraus aufzubauen. Setzen die IT-Verantwortlichen ihre Budgets für Sicherheit & Sicherung entsprechend sinnvoll ein, dann sind die Unternehmen auch deutlich besser vor Spionage, Sabotage, Vandalismus & Co. geschützt.

Ihr
Dr. Dirk R. Glogau


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