Auf rund 89 Prozent aller privaten Rechner und einem Fünftel aller Firmen-PCs ist Spyware zu finden. Das ergab eine Untersuchung der IT-Sicherheitsfirma Webroot. Eine Quelle für die Spionage-Programme: mehr als 500.000 Web-Sites, die bösartigen Code enthalten.
»Es ist weniger als ein Jahr her, dass so genannte Experten für Internet-Sicherheit erklärt haben, dass Spyware auf dem Rückzug sei. Die Daten der vergangenen sechs Monate belegen genau das Gegenteil«, sagt David Moll, Chief Executive Officer von Webroot Software, einem Anbieter von Anti-Spyware-Lösungen für Firmen und Privatanwender.
Die gängige Auffassung, dass fast ausschließlich private Internet-Nutzer Opfer von Ausspähversuchen sind, ist Moll zufolge falsch. Zwar ist mittlerweile auf 89 Prozent aller Rechner von Privatleuten Spyware zu finden. Doch räumten im selben Zeitraum mehr als 40 Unternehmen ein, dass sie durch Spyware Schaden erlitten hätten.
Allerdings sprechen nur wenige Unternehmen dieses Problem offen an. Die meisten halten solche Informationen aus Angst vor einem Image-Schaden unter Verschluss. Nach Schätzungen von Fachleuten sind etwa 20 Prozent aller Rechner in Unternehmen mit Spyware verseucht, und das, obwohl laut Webroot an die 70 Prozent aller Firmen mittlerweile Antispyware-Lösungen einsetzen, etwa »Spy Sweeper«.
Die Zahl der Spionage-Programme, die auf infizierten Rechnern in Unternehmen installiert war, sank im zweiten Quartal leicht von 21,5 (Quartal 1/2006) auf 19. Im Schnitt waren zudem auf jedem befallenen System mindestens ein Trojaner und eine Systemmonitoring-Software vorhanden. Dazu zählen beispielsweise Keylogger, die Eingaben von Passwörtern und Benutzernamen aufzeichnen und an Hacker weitergeben. In Deutschland und Österreich fand Webroot auf jedem infizierten Rechner im Schnitt rund 14,5 Spionageprogramme.
Um Schadsoftware zu verbreiten, setzen Hacker verstärkt auf Web-Seiten, die »Malware« enthalten. Hacker locken Anwender auf solche Seiten, um auf diese Weise Adware, Trojaner oder Keylogger auf den Systemen der Opfer zu platzieren. Die Zahl solcher präparierten Web-Sites stieg nach Angaben von Webroot im zweiten Quartal auf 527.000. Dies waren 100.000 mehr als Zeitraum Januar bis März 2006. br
Weitere Informationen im Internet unter: