Datenverluste / Compliance

Studie: Ein verlorener Datensatz kostet 204 Dollar

26. Januar 2010, 11:34 Uhr | Bernd Reder
Verlorene oder gestohle Notebooks sind die Datenverlust-Quelle Nummer eins.

Immer teurer wird es nach Angaben der Beratungsfirma Ponemon Institute, wenn Firmen oder Behörden Kundendaten »verlieren«. Im vergangenen Jahr kostete es nach einer Analyse des Unternehmens 204 Dollar pro Datensatz, um die – negativen – Folgen eines solchen Vorfalls zu kompensieren.

Rund 24 Prozent aller Fälle von Datenverlusten sind auf kriminelle Machenschaften von Mitarbeitern oder Cyber-Gangstern zurückzuführen.
Rund 24 Prozent aller Fälle von Datenverlusten sind auf kriminelle Machenschaften von Mitarbeitern oder Cyber-Gangstern zurückzuführen.

Das Ponemon Institute ermittelt jedes Jahr die Kosten von Datenlecks. Im vergangenen Jahr mussten Firmen und Behörden, denen Kundendaten abhandenkamen, rund 204 Dollar pro Datensatz aufwenden, um den Schaden zu reparieren.

Das waren 2 Dollar mehr als 2008. Pro Vorfall beliefen sich die Kosten 2009 im Schnitt auf 6,75 Millionen Dollar. Im Jahr zuvor betrug diese Summe noch 6,65 Millionen Dollar.

Auf den ersten Blick wirkt der Anstieg nicht sonderlich groß. Anders sieht es jedoch aus, betrachtet man die Entwicklung im Zeitraum 2004 bis 2009: Vor sechs Jahren betrugen die Kosten pro verlorenem Datensatz noch rund 138 Dollar.

Fast ein Viertel der Vorfälle sind krimineller Natur

Die finanziellen Aufwendungen, die nach einem Datenleck anfallen, setzen sich aus den Kosten für die Information der betroffenen Kunden, das Wiederbeschaffen von Daten, Marketing- und Informationskampagnen und den Verlust von Kunden zusammen.

Hinzu kommen die Investitionen in den Ausbau von Datensicherungsmaßnahmen und eventuell Beratungsdienstleistungen, die den Unternehmen dabei helfen sollen, vergleichbare Vorfälle künftig zu vermeiden.

Laut Ponemon geht der Großteil der Datenverluste auf das Konto von gestohlenen oder verlorenen mobilen Rechnern (40 Prozent). In 36 Prozent ist die versehentliche Übermittlung an Dritte der Grund.

Hinter 24 Prozent der Vorfälle stecken allerdings kriminelle Aktivitäten, entweder Datendiebstahl durch Mitarbeiter oder Angriffe durch Cyber-Gangster. Speziell was ausgefeilte Angriffe betrifft, habe 2009 einen neuen Höhepunkt mit sich gebracht, so die Marktforscher in ihrem Bericht. Insbesondere Attacken mithilfe von Botnets hätten sich gehäuft.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Firmen, die sich einen IT-Sicherheitsspezialisten (Chief Security Information Officer, CSIO) leisten, erleiden einen geringeren Schaden als solche, die auf einen solchen Fachmann verzichten. Laut Ponemon kostet ein »Data Breach« ein Unternehmen, in dem ein CSIO vorhanden ist, »nur« 157 Dollar pro Datensatz, eines ohne rund 236 Dollar.


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