Studie von Ponemon und Unisys

Sicherheitslücken in kritischen Infrastrukturen

13. August 2014, 13:36 Uhr | Ulrike Garlet
Versorgungsunternehmen rücken ins Visier von Cyberkriminellen, Foto: B. Wylezich/Fotolia
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Energieversorger und die verarbeitende Industrie sind zu wenig auf IT-Angriffe vorbereitet. Mehr als zwei Drittel der Versorger hatte letztes Jahr mindestens einen ernsten Sicherheitsvorfall.

Kritische Infrastrukturen weisen bedenkliche Sicherheitslücken auf. Das hat eine neue Studie von Unisys und dem Ponemon Institut aufgedeckt. Fast 70 Prozent der weltweit befragten Unternehmen, darunter Energie- und Wasserversorger sowie andere Dienstleister für kritische Infrastrukturen, hatten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einen sicherheitsrelevanten Vorfall, der zu einem Verlust an vertraulichen Informationen oder zu einer Betriebsstörung führte.

Für die Studie wurden insgesamt 599 Führungskräfte von Versorgungsunternehmen und der verarbeitenden Industrie befragt. Fast zwei Drittel (64 Prozent) von ihnen erwarten im kommenden Jahr einen oder sogar mehrere ernste, sicherheitsrelevante Angriffe. Trotz dieses Risikos ordneten lediglich 28 Prozent der Befragten das Thema Sicherheit unter die fünf wichtigsten strategischen Ziele ihres Unternehmens ein.

Allerdings sind sich insbesondere die deutschen Befragten über das Gefährdungspotenzial durch Cyberattacken im Klaren: So ist für 67 Prozent der Befragten hierzulande die frühzeitige Erkennung von so genannten Advanced Persistent Threats – also zielgerichteten Angriffen auf kritische Infrastrukturen – eine der wichtigsten Aufgaben der IT-Sicherheit. Dennoch: in 55 Prozent dieser Unternehmen ist nur ein einziger Mitarbeiter mit dieser Aufgabe betreut.

»Die Ergebnisse der Studie sind bestürzend wenn man bedenkt, dass diese Branchen das Rückgrat der Weltwirtschaft bilden und sich keine Betriebsstörung leisten können«, sagt Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Instituts. »Und obgleich der Wunsch nach Sicherheit bei den Unternehmen offensichtlich ist, wird nicht genug getan, um kritische Infrastrukturen vor solchen Angriffen zu schützen.«


  1. Sicherheitslücken in kritischen Infrastrukturen
  2. Fahrlässiges Verhalten der Mitarbeiter

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