Dariush Ansari, Vertriebsleiter bei Network Box, im CRN-Interview

»TMG entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen«

23. Juni 2015, 16:02 Uhr | Daniel Dubsky
Dariush Ansari, Vertriebsleiter bei Network Box
© Network Box

Im Gespräch mit CRN erklärt Dariush Ansari, Vertriebsleiter bei Network Box, warum Microsofts Forefront Threat Management Gateway noch bei vielen Firmen im Einsatz ist und warum bei der Ablöse nicht nur andere Firewall-Produkte, sondern auch Services in Erwägung gezogen werden sollten.

CRN: Mitte April lief der Mainstream-Support für Microsofts Forefront Threat Management Gateway aus. Die TMG Web Protection Services folgen zum Jahresende. Inwieweit eröffnet das Chancen für den Channel?

Dariush Ansari: Durch den auslaufenden Support wird vielen Kunden bewusst, dass sie ihre bestehende Lösung über kurz oder lang ersetzen müssen. Genau zum jetzigen Zeitpunkt eine neue, attraktive Lösung anbieten zu können, birgt das enorme Potenzial bestehende Kundenbindungen zu stärken und neue Kunden zu erschließen. Wer jetzt zeigt, dass er das enorm komplexe und schnelllebige Thema IT-Sicherheit überblickt und akute Themen proaktiv angeht, sichert sich das langfristige Vertrauen seiner Kunden.

CRN: Ist das ein Thema, das Sie aktiv bei Ihren Partnern anbringen, bei dem Sie Ihren Partnern nahelegen, es bei Kunden anzusprechen?

Ansari: Als Entwickler, Hersteller und MSSP leben wir im ständigen Austausch mit unseren Partnern. Wir entwickeln uns und unsere Services ständig weiter und versorgen unsere Partner mit wertvollen Hintergrundinformationen. Dadurch können die Bedürfnisse der Endkunden gezielt bedient werden. Uns ist es enorm wichtig, dass Kunden IT-Sicherheit nicht nur als Produkt erfahren, sondern als umfassende Dienstleistung erleben.

CRN: Setzen überhaupt noch viele Unternehmen auf die Microsoft-Lösungen?

Ansari: Die TMG-Lösung setzen nach wie vor viele mittelständische Unternehmen ein. Meistens sind dies Unternehmen, die weitere Dienste von Microsoft nutzen und die zum Beispiel auf Active Directory, Exchange, Office Communicator oder ähnliche angewiesen sind. Vor allem bei einem unserer Partner, welcher sich auf eine Dienstleistung im Bereich »Skype for Business / Lync Management« spezialisiert hat, besteht bei den Kunden eine extrem hohe Nachfrage.

CRN: Warum besteht jetzt schon Handlungsbedarf, obwohl zumindest für TMG der Extended Support noch bis 2020 läuft?

Ansari: Handlungsbedarf besteht schon jetzt, da Microsoft die Weiterentwicklung des Produkts eingestellt hat. Dies führt dazu, dass die Systeme nicht mehr den aktuellen Anforderungen im Bereich der IT-Sicherheit entsprechen können. Als Nutzer ist es an dieser Stelle also wichtig, sich nach alternativen Lösungen umzuschauen und diese dann zeitnah zu implementieren.

CRN: Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen beim Ablösen von TMG?

Ansari: Für den Kunden besteht die größte Herausforderung beim Ersetzen der TMG darin, eine Lösung zu finden, die der Komplexität eines über Jahre gewachsenen Systems gerecht wird. Es müssen jahrelang bestehende Regelwerke in die neue Lösung übernommen werden. Der Aufwand ist also relativ hoch, jedoch aus unserer Sicht zwingend notwendig und lohnend für den Kunden. Die Umstellung wird dadurch erschwert, dass es nur wenige Produkte auf dem Markt gibt, die eine TMG vollumfänglich ersetzen können. Wer hier eine Lösung anbieten kann, die dem Kunden die Umstellung erleichtert und seine Bedürfnisse bedient, hat große Chancen seinen Kundenstamm wesentlich auszudehnen.

CRN: Was sollte beim Wechsel auf eine neue Firewall-Lösung unbedingt beachtet werden?

Ansari: Ein neues Firewall-System muss zunächst einmal den individuellen Anforderungen des Unternehmens auf technischer Seite entsprechen. Aus heutiger Sicht bedeutet das nicht nur, technische Daten zu erfüllen, sondern vor allem immer am Puls der Zeit zu bleiben. Im Zuge eines Umbaus bietet sich für Unternehmen jetzt die Gelegenheit, bestehende Regelwerke zu hinterfragen und das Sicherheitskonzept auf den neusten Stand zu bringen. Dazu kann auch gehören, IT-Sicherheit als Infrastrukturservice zu erkennen und einen spezialisierten Dienstleister damit zu beauftragen.


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