Schutz vor betrügerischen E-Mails

Trend Micro analysiert den Schreibstil des Chefs mit KI

19. April 2018, 11:14 Uhr | Daniel Dubsky
© Production Perig - Fotolia

Bei der sogenannten »Chefmasche« geben sich Online-Betrüger als Führungskräfte aus und versuchen, Mitarbeiter auszutricksen. Trend Micro will die falschen Vorgesetzten nun per Schreibstilanalyse enttarnen.

Unter dem Namen »Writing Style DNA« hat Trend Micro eine Erweiterung für verschiedene seiner Produkte vorgestellt, die Betrugsversuche via E-Mail verhindern soll. Konkret geht es um die sogenannte »Chefmasche«, oft auch als »CEO Fraud« oder »Business E-Mail Compromise« bezeichnet. Bei dieser geben sich Cyberkriminelle als Führungskräfte aus, um Mitarbeiter zur Herausgabe von Daten oder zur Überweisung von Geld zu bewegen. In der Regel wird ein wichtiger Geschäftsfall vorgetäuscht, die Zeit drängt – und Vertraulichkeit hat höchste Priorität. Sprich: Nicht mit den Kollegen darüber sprechen und bitte möglichst schnell den Anweisungen folgen.

Trend Micro zufolge liegt der durchschnittliche Schaden solcher Angriffe bei 132.000 Dollar. Weltweit wird sich die Schadenssummer den Prognosen der Sicherheitsexperten zufolge in diesem Jahr auf insgesamt 9 Milliarden Dollar belaufen. Die Sensibilisierung der Mitarbeiter für solche betrügerischen E-Mails ist wichtig – daneben will Trend Micro aber auch die technischen Schutzmaßnahmen mit Writing Style DNA verbessern.

Die neue Lösung untersucht dafür Betreffzeilen und Inhalte von Mails, um den Schreibstil zu analysieren. Mittels KI sollen über 7.000 Merkmale untersucht werden, um festzustellen, ob der Text einer Nachricht tatsächlich zum üblichen Stil des Absenders passt oder ob nur jemand vorgibt, dieser zu sein. Hat die KI den Verdacht, es handele sich um einen Betrugsversuch, informiert sie den angeblichen Absender, den Empfänger und die IT-Abteilung.

Writing Style DNA soll ab Juni kostenlos in der »Trend Micro Cloud App Security« für Office 365 sowie in »Trend Micro ScanMail« für Microsoft Exchange verfügbar sein – analysiert zunächst aber nur englische und japanische Texte. Wann deutschsprachige hinzukommen, steht noch nicht fest.


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