Der Marktforscher "The Ponemon Institute" hat die Ergebnisse der zum zweiten Mal durchgeführten Studie "German Enterprise Encryption Trends 2008" veröffentlicht, die unter anderem vom Verschlüsselungsexperte PGP unterstützt wurde. Die Befragung fokussiert auf Entwicklungen beim Unternehmenseinsatz von Verschlüsselungslösungen, Planungsstrategien, Budgetierung sowie Bereitstellungsmethoden. Im Ergebnis zeichnet sich der Trend zum Einsatz strategischer Verschlüsselungsplattformen ab, die das zentrale Management und die Verteilung von Verschlüsselungsanwendungen sowie eine konsistente Durchsetzung von Sicherheitsregeln gewährleisten. Für den Großteil der befragten IT-Sicherheitsverantwortlichen ist dieser strategische Ansatz die beste Methode, um das Risiko eines möglichen Datenverlusts oder -missbrauchs zu minimieren.
An der Studie beteiligten sich 453 IT-Spezialisten, Analysten und Entscheider aus Deutschland, 39 Prozent davon sind auf Managementebene tätig oder höher positioniert.
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Test: Verschlüsselung für das gesamte Unternehmen
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Verschlüsselung auf dem Endgerät
Diesmal gaben 30 Prozent der Teilnehmer an, ihr Verschlüsselungskonzept konsequent für die gesamte IT-Infrastruktur umzusetzen - 2007 waren es noch 26 Prozent. Bei 77 Prozent der Unternehmen wird zumindest teilweise ein strategischer Verschlüsselungsansatz verfolgt, der abhängig von den zu schützenden Daten entweder unternehmensweit gilt oder die eingesetzten Applikationen betrifft.
Als wichtigsten Grund für den Einsatz von Verschlüsselungstechniken nannten die befragten die Einhaltung gesetzlicher Regelungen zum Datenschutz und zur Datensicherheit (35 Prozent). 34 Prozent der Teilnehmer hatten mindestens einen Fall von Datenmissbrauch in den letzten zwölf Monaten.
Allerdings zeichnet sich ein Trend ab: Je konsequenter Unternehmen die Verschlüsselung strategisch umsetzen, desto geringer ist das Risiko. Zudem zeigt es sich, dass eine unternehmensweit angewendete Verschlüsselungsstrategie die Kosten und im Falle eines Datenmissbrauchs den Imageschaden reduziert und somit zur Unternehmenseffizienz beiträgt.
Die Umfrage ergab darüber hinaus, dass immer mehr Unternehmen eine konsistente Verschlüsselung über Laptops, E-Mails, Dateiserver und Sicherungsbänder hinweg einsetzen. Mit 40 Prozent werden Sicherungsbänder am häufigsten verschlüsselt. Der Anteil der Verschlüsselung von mobilen Computern nahm von 18 Prozent im letzten Jahr auf 21 Prozent in der diesjährigen Studie zu.
Die befragten Unternehmen planen für 2008, durchschnittlich 33 Prozent ihres für Verschlüsselungstechniken veranschlagten Etats in die Schlüsselverwaltung zu investieren. Die Hälfte der Unternehmen will sich dabei auf einen einzigen Lösungsanbieter beschränken. 35 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie durch die Investitionen in das Schlüsselmanagement die Gesamtbetriebskosten für den unternehmensweiten Datenschutz senken können.
Darüber hinaus bewerteten die Befragten Grundeigenschaften einer Verschlüsselung auf ihre Wichtigkeit hin. Dabei beurteilten 61 Prozent von ihnen die fünf Grundeigenschaften einer Plattformlösung (Schlüsselmanagement, Durchsetzung von Regeln, Administration, zentrale Verwaltung, Integration verschiedener Hersteller) als "wichtig" oder "sehr wichtig". Als die drei Hauptvorteile einer plattformbasierten Lösung nannten die Umfrageteilnehmer die Senkung der Betriebskosten (59 Prozent der Befragten), eine konsistente Durchsetzung von Regeln für alle Applikationen (58 Prozent) sowie die Möglichkeit der Integration von Verschlüsselungslösungen unterschiedlicher Hersteller in eine Plattform (49 Prozent).
LANline/dp