Gefälschte Symantec-CDs: Spyware statt Antivirus

Unsichere Sicherheitssoftware

20. Dezember 2006, 23:55 Uhr |

Symantec klagt gegen einen Ring von Produktfälschern, die unter dem Label von Symantec gefälschte CDs mit Spyware verbreitet haben. 15 Millionen Dollar Schandensersatz fordert der Sicherheitssoftware-Anbieter von verschiedenen amerikanischen und kanadischen Firmen, darunter ANYI, SILI, G.T. Micro und ASP Solutions. Nach Angaben von Symantec haben die Firmen per E-Mail oder per Onlinewerbung vorgegeben, die Original-Symantec-Programme Norton Antivirus, PC Anywhere und Veritas Backup Exec zu äußerst günstigen Konditionen zu vertreiben. Einer der Anbieter, Sle-business.com, bietet auf seiner Website beispielsweise Nortons Antivirus für sechs Dollar an, obwohl das Produkt im US-Handel um die 20 Dollar kostet. Gemäß der Klageschrift von Symantec wurde die bestellte Software auf einer CD mit dem Symantec-Label geliefert, kam aber in einer weißen Papierhülle ohne Beschreibung und ohne Manual. Das Gefährliche daran war, dass die darauf enthaltene Software keinen Virenschutz oder eine andere, bestellte Funktionen installierte, sondern den Computer mit einem ganzen Strauß an Spy- und Malware verseuchte. Diese Programme spionierten dann die PCs aus und verschickten die Daten über das Internet.

Nach Angaben der New Yorker Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen schon seit zwei Jahren und sind bei weitem noch nicht abgeschlossen. Bislang wurden über 100.000 gefälschte CDs aufgefunden und beschlagnahmt. "Die Behörden und wir selbst unternehmen derzeit alles, um den weiteren Schaden so gering wie möglich zu halten", sagt Symantecs Hausanwalt Joseph Fitzgerald. Hierzu gehört auch eine kostenlose Umtauschaktion von Symantec: "Wer so eine CD hat, kann sie bei unseren Servicecentern gegen die echte Originalsoftware eintauschen", sagt Symantec-Sprecher Cris Paden.

Harald Weiss/wg


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