Nachdem ein von AirBnb empfohlener Hersteller smarter Türschlösser vergangene Woche ein Firmware-Update ausgerollt hatte, standen plötzlich rund 500 Nutzer und Feriengäste vor verschlossenen Wohnungen und Häusern.
Welche Risiken ein allzu blindes Vertrauen auf vermeintlich smarte Produkte für das voll vernetzte Zuhause und Internet of Things (IoT) mit sich bringt, mussten vergangene Woche rund 500 Nutzer von elektronischen Türschlössern des Herstellers Lockstate sowie einige Touristen am eigenen Leib erfahren. Das Unternehmen, das offizieller Partner der Vermietungsplattform AirBnb ist, die den Vermietern seine Schlösser empfiehlt, hatte einen Teil seiner Modelle per WLAN mit einer neuen Firmware bespielt, die eigentlich einige Bugs und Sicherheitslücken beseitigen sollte. Leider jedoch führte das Update ausgerechnet bei der unter AirBnb-Vermietern beliebten Lockstate-RemoteLock-6i-Serie von smarten Schlössern dazu, dass diese absperrten und nicht mehr auf die Eingabe der Zahlencodes zur Entsperrung reagierten.
Zwar konnte das Software-Problem durch den Einsatz der normalen physischen Schlüssel umgangen und die rund 400 Euro teuren Schlösser so auf dem herkömmlichen Wege geöffnet werden. Allerdings half das einigen Ausgesperrten wenig, die entweder ihren physischen Schlüssel nicht dabei oder die Wohnung per AirBnb gemietet und lediglich den Entsperrcode erhalten hatten. Mehrere AirBnb-Vermieter mussten ihren Mietern deshalb auf schnellstem Wege die physischen Schlüssel zukommen lassen. Laut Hersteller waren von dem Lockout insgesamt rund 500 Schlösser betroffen. Diese sollen nun auf Kosten von Lockstate repariert werden, was etwa eine Woche dauern soll. Alternativ können die Besitzer ihre Schlösser auch einschicken und umtauschen, was jedoch noch länger dauert.