Zuletzt hatte AVG Business stark auf Remote Monitoring and Management gesetzt, um Systemhäuser für das MSP-Geschäft fit zu machen. In den kommenden Monaten soll nun das Thema Security wieder in den Fokus rücken. Die Übernahme durch Avast werde sich auf den deutschen Markt kaum auswirken, verspricht der Hersteller.
Anfang Oktober hatte Avast die Übernahme von AVG abgeschlossen und damit einen neuen Security-Riesen geformt. Die Auswirkungen dessen dürften für die Partner von AVG Business in der DACH-Region aber überschaubar bleiben, schließlich hatte Avast hierzulande bislang kaum Business-Geschäft – mit der Akquisition des tschechischen Konkurrenten soll eben dieses ausgebaut werden. »Für unsere Reseller und Systemhäuser ändert sich nichts«, betont denn auch François Tschachtli, Sales Director Central Europe bei AVG Business. Auf Produktseite würden wahrscheinlich irgendwann Funktionen von Lösungen eines Herstellers in die des anderen einfließen; zudem müsse geklärt werden, wie es mit den beiden Antiviren-Engines und den bislang getrennten Antiviren-Laboren weitergeht. Die Struktur und Organisation des hiesigen Vertriebes bleibe aber bestehen.
Mit dem Zusammenschluss verbessern die beiden Antiviren-Spezialisten ihre regionale Abdeckung. So war AVG beispielsweise in den USA sehr stark vertreten, Avast dagegen im asiatischen Raum. Zudem profitieren sie von einer deutlich gewachsenen Installationsbasis, die Informationen zu aktuellen Bedrohungen liefert. Ihre Lösungen laufen auf mehr als 400 Millionen Endpoints, womit man laut Avast zum größten Antivirenanbieter aufsteigt. Mit der Übernahme verschwindet AVG, das bislang am New York Stock Exchange gelistet war, auch von der Börse. Das sei »definitiv kein Nachteil«, sagt Tschachtli und betont, nun sei man wieder ein richtig europäisches Unternehmen. Dessen Zentrale ist das bisherige Avast-Headquarter in Prag.
In der DACH-Region hatte AVG Business im Frühjahr die Zusammenarbeit mit ADN und Infinigate begonnen und so Zugang zu einer großen Zahl an Systemhäusern und Managed Service Providern erhalten. Diese hatte der Hersteller zuletzt vor allem mit seinen Managed Security- und Remote Management and Monitoring-Lösungen adressiert. Man habe das klassische Security-Geschäft nicht unbedingt vernachlässigt, aber nicht so sehr im Fokus gehabt, sagt Tschachtli und kündigt für die nächsten Monate an: »Wir wollen wieder mehr im Security-Bereich unternehmen.« Man habe hier gute Lösungen, die vielfach ausgezeichnet seien, und im Zusammenspiel mit den Cloud-Angeboten und den Verwaltungsfunktionen für MSPs ein ziemlich komplettes Portfolio, das andere Endpoint Security-Hersteller nicht bieten könnten. Diese würden zum Teil jetzt erst Managed Service-Modelle aufsetzen und ihre Management-Tools in die Cloud verlagern.