Netzwerksicherheit

WPA2 weist kritische Lücken auf

17. Oktober 2017, 8:50 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Lücken noch nicht ausgenutzt

Mit WPA2 soll zum einen dafür gesorgt werden, dass sich nur berechtigte Nutzer in ein WLAN einloggen können. Das Verschlüsselungsverfahren soll aber auch verhindern, dass die drahtlos übertragenen Daten von Unbefugten mitgeschnitten werden können. Außerdem verhindert die Verschlüsselung, dass Daten auf dem Übertragungsweg manipuliert werden. Bislang gibt es nach Auskunft des Branchenverbandes WiFi Alliance keine Anzeichen dafür, dass die von den Forschern entdeckten Sicherheitslücken in WPA2 bereits von Computerkriminellen ausgenutzt werden.

Vanhoef erklärte, es bringe jetzt nichts, sein WLAN-Passwort zu ändern, da dies nicht vor der Attacke schütze. Vermutlich seien Geräte aller Hersteller von den Fehlern betroffen. Die Lücken könnten allerdings durch ein Software-Update geschlossen werden. Die Branche müsse dabei nicht auf einen neuen Standard WPA3 warten.

Der Forscher räumte ein, dass manche entdeckte Angriffsszenarien schwierig umzusetzen seien. »Das sollte aber nicht zur Fehleinschätzung führen, dass die Attacken in der Praxis nicht zu einem Missbrauch führen können.« Anwender sollten sich nun bei den Herstellern ihrer WLAN-Geräte nach einem »Patch« erkundigen. Die US-amerikanischen Netzwerkausrüster Aruba und Ubiquiti stellen bereits Sicherheitsupdates zur Verfügung. Das Berliner Unternehmen AVM, Hersteller der in Deutschland populären Fritzbox, erklärte, man werde »falls notwendig wie gewohnt ein Update bereitstellen«.

Im Gegensatz zu anderen kritischen Sicherheitslücken wie dem berüchtigten »Heartbleed«-Fehler können Angreifer bei KRACK ihre Attacken nicht millionenfach über das Netz ausführen, sondern müssen sich jeweils in der räumlichen Nähe des WLAN-Hotspots aufhalten.


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