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Acmeo erweitert Geschäftsbereiche

Big Player im Visier

Autor:Martin Fryba • 16.9.2015 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Blaupause für Cloud-Distribution
  2. Big Player im Visier
Für Missionierung im positiven Sinne ist bei Acmeo Isabelle von Künßberg zuständig
Für Missionierung im positiven Sinne ist bei Acmeo Isabelle von Künßberg zuständig
© ICT CHANNEL

Nämlich vor allem jenen Missionierungsgeist, um aus noch zögernden Systemhäusern Managed Service-Provider zu machen. Rund 1.600 Systemhäuser beliefert Acmeo derzeit mit Software für gehostete und selbstbetriebene Cloud-Lösungen für IT- und TK-Systeme. Monatlich kämen 20 neue Kunden hinzu, sagt Meyer. Hält das Neukundengeschäft an, hätte man in Hannover das Ziel erreicht, bis 2020 rund 3.000 aktive Systemhäuser als Kunden zu gewinnen.

Bislang konzentriert sich Acemo auf regionale, kleinere Systemhäuser. Auf diese Zielgruppe ist das Hersteller-Portfolio des Distributors ausgerichtet. Doch das soll nicht so bleiben. Isabelle von Künßberg soll neben dem Ausbau der Akademie, der zweiten Geschäftssäule nach der Cloud-Distribution, neue Geschäftsbeziehungen zu großen Systemhäuser knüpfen, deren Anwenderkunden 250 bis zu 3.000 Mitarbeiter umfassen. Für dieses neue Marktsegment wird Acmeo neue Hersteller evaluieren, deren Managed-Service-Lösungen für entsprechend größere Workloads ausgelegt sind. Den dänischen Patch-Management-Spezialisten Secunia, einem von Microsoft zertifizierten Hersteller, hat Acemo bereits an Bord. Weitere große Namen sollen folgen.

Mit dieser Ausweitung des Kunden- und Lösungssegments betrifft der Cloud-Distributor und in Konsequenz auch seine Systemhaus-Kunden bisweilen unkalkulierbares Neuland. Erfahrungen mit Rückschlägen bei »großen Namen«, wie Meyer sagt, hat Acmeo bereits machen müssen. Die dreijährige Partnerschaft mit Hoster Colt, der sich mit dem Zukauf von Think Grid ein Standbein im IT-Geschäft sichern wollte, habe nicht funktioniert. »Wir suchen nach dem Rückzug von Colt einen Ersatz«, sagt Meyer.

Zugleich will Meyer den neuen Geschäftsbereich Systemhaus-Software bis Ende 2016 etablieren – die dritte und vielleicht die wichtigste (technologische) Säule von Acmeo. Dabei handelt es sich um eine Middleware, die als Schnittstelle zwischen den angebotenen Cloud-Produkten der Hersteller und den ERP- beziehungsweise Service-Management-Lösungen der Systemhauskunden fungieren soll.

Meyer will mit der Integration von Cloud-Anwendungen in die produktiven Systeme von Systemhäusern, an erster Stelle ERP und Service-Management, mehr Automation und damit mehr Effizienz in die Prozesse bei Systemhäusern bringen. Die Eigenentwicklung Acmeo Middleware soll eine hohe Integrationstiefe in die Kundensysteme ermöglichen. Doppelerfassungen von Kundendaten sollen so wegfallen, Systembrüche vermieden werden. Meyer setzt nicht nur in vertrieblicher, sondern nun auch verstärkt in technologischer Hinsicht auf eine Differenzierung durch Mehrwert. Nicht zuletzt um die Distributionskonkurrenz mit ihren Cloud-Marktplätzen auf Abstand halten.