Kritik an Uploadfiltern

»Büchsen der Pandora«

21. Februar 2019, 16:21 Uhr | Lars Bube
© adzicnatasa - AdobeStock

In der Diskussion über das neue EU-Urheberrecht kritisiert der Datenschützer Johannes Caspar die geplanten Uploadfilter und die dahinter steckenden Algorithmen als intransparente und kaum kontrollierbare »Black Boxes«.

Hamburgs Oberster Datenschützer Johannes Caspar hat sich im Zusammenhang mit der Reform des EU-Urheberrechts gegen sogenannte Uploadfilter ausgesprochen. Die Meinungsfreiheit im Netz sei ein ganz wesentliches Rechtsgut, sagte er am Donnerstag in Hamburg. Uploadfilter seien aber »Black Boxes, bei denen überhaupt nicht am Ende klar ist, was verschwindet und was bleibt.« Sie seien deshalb kein adäquates Mittel, »um die vielfältige Meinungskultur im Netz zu kanalisieren«.

Mit den Filtern können Plattformen wie YouTube beim Hochladen automatisch prüfen, ob Bilder, Videos oder Musik urheberrechtlich geschützt sind. Caspar sprach von »Büchsen der Pandora«, die damit geöffnet würden. »Wir begeben uns dann in Abhängigkeit von Algorithmen, die keiner mehr nachvollziehen kann und versteht.« Es handle sich im »ein absolut intransparentes System«.

Ein zwischen EU-Parlament und Mitgliedsstaaten ausgehandelter Entwurf zur Urheberrechtsreform sieht unter anderem ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage sowie - in Artikel 13 - deutlich mehr Pflichten zum Urheberrechtsschutz für Plattformen wie YouTube vor.


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