CRN: In welchen Bereichen haben Sie mit Computacenter in letzter Zeit neue Schwerpunkte gesetzt?
Louis: Wir haben unser Augenmerk stärker auf unsere Cloud-Strategie gelegt. Wir unterstützen die Kunden bei einer hybriden und Private Cloud-Strategie, haben uns allerdings dagegen entschieden, Public Cloud-Strukturen anzubieten. Ein zweiter Schwerpunkt ist alles rund um den digitalen Arbeitsplatz. Jeder Kunde steht heute vor der Frage, wie er seine Arbeitsplätze gestalten will. Ohne Konzept oder Strategie lässt sich das nicht beantworten. Das ist ein sehr weites Spektrum, aber wir haben gutes Knowhow, um den Kunden dort beraten zu können. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Security. Wir beschäftigen in unserer Security-Sparte mehr als 150 Berater und arbeiten mit allen wichtigen Herstellern zusammen. In dem Umfeld wollen wir in Zukunft auch noch deutlich stärker wachsen.
CRN: Sind das auch die Themen, mit denen man als Systemhaus gut Geld verdienen kann?
Louis: Das sind alles Themen, die auch nachgefragt werden und mit denen man Geld verdienen kann. Auf der anderen Seite leben wir natürlich auch stark vom Produktgeschäft. Das ist nach wie vor eine tragende Säule für uns. Vor einigen Jahren gab es im Markt die Diskussion, ob der Verkauf von Produkten im Zeitalter der Cloud für Systemhäuser überhaupt noch relevant sein wird. Dabei passt das Produktgeschäft gut in eine Cloud-Strategie, weil man für die Cloud auch eine Basis braucht. Das gleiche gilt für den digitalen Arbeitsplatz. Auch da könnte man die Frage stellen, wozu man überhaupt noch ein Systemhaus braucht. In der Praxis sehen wir aber nach wie vor einen hohen Bedarf, die Arbeitsplätze beim Kunden zum Laufen zu bringen.
CRN: Was sind für Computacenter die wichtigsten Zukunftsthemen, die sich aktuell vielleicht noch nicht so stark im Umsatz widerspiegeln, aber bald relevant werden könnten?
Louis: Das Thema Industrie 4.0 hat schon einen gewissen Reifegrad. Wir beginnen erste Projekte zu sehen, auch wenn aktuell noch keine riesigen Umsätze dahinterstehen. Wir merken aber immer stärker, dass bei den Kunden der Bedarf entsteht, diese Themen anzugehen. Deswegen haben wir angefangen, neue Mitarbeiter einzustellen, die weniger aus dem IT-Umfeld sondern eher aus der Fertigungsbranche kommen. Aktuell sind wir zwar noch im Ausprobiermodus, aber ich bin ganz sicher, dass das ein interessantes Zukunftsfeld ist.