Abschied von Windows XP

Der Gewinner heißt Windows 7

24. Juli 2013, 10:00 Uhr |

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Mehr Projekte bei Systemhäusern

»Ich denke, dass Windows 7 das bevorzugte Betriebssystem werden wird.« Reiner Louis, Sprecher der Geschäftsführung bei Computacenter Deutschland (Foto: Computacenter)
»Ich denke, dass Windows 7 das bevorzugte Betriebssystem werden wird.« Reiner Louis, Sprecher der Geschäftsführung bei Computacenter Deutschland (Foto: Computacenter)

Ähnlich wie die Gartner-Analystin äußert sich Reiner Louis, Sprecher der Geschäftsführung bei der deutschen Tochter des britischen IT-Dienstleisters Computacenter: »Ich denke, dass Windows 7 das bevorzugte Betriebssystem werden wird.« Eine Migration auf Windows 8 werden seiner Einschätzung nach nur wenige Unternehmen wagen. Selbst bei DAX-Konzernen ist das in die Jahre gekommene PC-Betriebssystem XP noch weit verbreitet. Viele Großunternehmen verwenden eigene Applikationen, die zum Teil so alt sind wie XP selbst. »Viele unserer Kunden haben XP im Einsatz«, berichtet Louis.

Auch bei dem Systemhausverbund Compass Gruppe erfolgt die Migration fast ausschließlich auf Windows 7. Etwa die Hälfte der Kunden setzt noch Windows XP ein. Der Umstieg auf Windows 7 erfolgt in den allermeisten Fällen im Zuge der Beschaffung eines neuen Rechners. Bis zur Abkündigung von Windows XP werden schätzungsweise 80 Prozent migriert haben. Die Hoffnung von Stefan Engel, Vice President und General Manager Central Europe bei dem Hardware-Hersteller Lenovo, auf eine Stützung des schrumpfenden PC-Markts in der zweiten Jahreshälfte könnte sich durch die nun forcierte XP-Migration also erfüllen.

Windows 8 spielt bei den Kunden der mittelständischen Systemhausgruppe bisher keine Rolle. Die fehlende Startleiste sei nicht zu vermitteln. Was Windows 8.1 bringt, sei abzuwarten. Kunden, die endlich auf Windows 7 sind, interessiere das Thema Windows 8 allerdings kaum.

Das Münchner Systemhaus Cancom registriert ebenfalls eine zunehmende Zahl von Migrationsprojekten, seit bekannt ist, dass der Support für Windows XP ausläuft. Aktuell sieht Cancom vor allem Migrationen zu Windows 7. Da sich Unternehmen meist lange im Vorfeld mit einer Betriebssystemumstellung beschäftigen, würden sie nun auf das System migrieren, mit dem bislang die Applikationen getestet wurden. Das Systemhaus hat festgestellt, dass selbst Kunden, die alle Clients unter Windows 8 Enterprise lizensiert haben, meist einen Umstieg auf Windows 7 bevorzugen. Wenn mehr Geräte mit Touch-Bildschirmen verfügbar sind, könnte sich das jedoch ändern. Viele der Neuerungen von Windows 8 sind schließlich auf solche Hardware ausgerichtet.

Floris van Heijst, neuer Leiter des Mittelstands- und Partnergeschäfts bei Microsoft Deutschland, unterstreicht, dass es nun höchste Zeit sei, sich mit der XP-Migration zu befassen. Viele Unternehmen hätten die Dringlichkeit dieses Themas trotz entsprechender Warnungen seitens des Herstellers lange unterschätzt. »Wir haben bereits zu den Rollouts von Windows 7 und 8 viele Partner für diese Aufgabe geschult«, betont der Manager. Der Channel könne deshalb Migrationen sicher durchführen und Kompatibilität im Hinblick auf bestehende Anwendungen gewährleisten. Mit der Systemmanagement-Software System Center ließen sich solche Umstellungen heutzutage schneller und leichter durchführen als noch vor einigen Jahren, argumentiert van Heijst.

»Ich kann nur an die Kunden appellieren, dieses Wissen zu nutzen und auf ein besseres und sichereres Betriebssystem zu wechseln«, resümiert der Microsoft-Mann. Für die Partner sei die Migration weg von XP eine Chance, um für ihre Kunden zu einem »Trusted Advisor« zu werden und sie von sich im Hinblick auf künftige Geschäfte zu überzeugen.


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