Die Distributoren rechnen mit einer deutlich steigenden Nachfrage seitens der Handelspartner und ihrer Kunden: »Je näher der 8. April rückt, desto mehr Projekte erwarten wir«, sagt beispielsweise Mike Rakowski, Leiter der Business Unit Technology beim Soester Broadliner Also. Allerdings sei derzeit noch kein signifikanter Anstieg zu verzeichnen.
Alexander Spohr, Business Unit Manager PCC Peripherals bei Tech Data, berichtet hingegen: »Der Bedarf an Windows 7 Professional und Windows 8 Pro ist in den letzten Wochen merklich angestiegen, und wir stellen einen Anstieg der Migrationsprojekte fest.« Nach Einschätzung der Grossisten kommt bei solchen Migrationsprojekten überwiegend Windows 7 Professional zum Einsatz, da hier eine Ähnlichkeit mit der Windows XP-Oberfläche gegeben ist. Auch sei die Anwendererfahrung bei dieser Version größer als bei Windows 8. Ingram Micros Senior Manager Software, Thorsten Schwecke, ist aber überzeugt: »Auch wenn momentan der Windows-7-Anteil sicherlich noch höher ist, gehen wir davon aus, dass sich das in den nächsten Monaten zugunsten von Windows 8 ändern wird – nicht zuletzt durch die Verfügbarkeit neuer Touch Devices.«
Die Distributoren sehen die Partner vor der Herausforderung, die Kompatibilität von Drittanbieter-Programmen zu gewährleisten. »Die Investitionsgüter-Industrie und auch Nischensoftware-Hersteller haben ihre Produkte größtenteils noch nicht auf Windows 7 oder 8 angepasst«, erläutert Spohr. Händler könnten manchen Kunden deshalb gar keine Migration anbieten. Rakowski hält fest: »Die neuen Microsoft-Produkte müssen verstanden und beim Kunden platziert werden.« Bei den Endkunden bestehe Aufklärungsbedarf darüber, welche Konsequenzen die Support-Einstellung für ihre individuelle Situation mit sich bringe. »Hier stellen wir fest, dass dem Channel das Wissen fehlt, um dies den Kunden optimal vermitteln zu können«, konstatiert Spohr.
Die Distributoren unterstützen Reseller mit Webcasts und Vor-Ort-Trainings, Informationsplattformen, Telemarketing und Kundenbroschüren. »Beratung durch unsere Specialised Sales-Mitarbeiter fordern unsere Kunden meistens dann an, wenn es konkret um die Umsetzung, technische Feinheiten oder Spezialanforderungen geht«, ergänzt Spohr.