Ein Jahr DSGVO

Deutsche sind Datenschutzprofis

14. Juni 2019, 7:53 Uhr | Lars Bube
© Zerbor/Fotolia

Die Deutschen kennen die neuen Datenschutzrechte rund um die DSGVO besser als der EU-Durchschnitt.

Deutsche kennen ihre Datenschutzrechte ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen EU-Regeln im europäischen Vergleich überdurchschnittlich gut. Wie aus einer am Donnerstag von der EU-Kommission veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage hervorgeht, ist der Anteil an Bundesbürgern, die schon mal von den sechs durch die Datenschutzgrundverordnung garantierten Rechten gehört haben, deutlich höher als im EU-Schnitt.

So kennen etwa zwei von drei Deutschen (69 Prozent) das Recht auf das Löschen eigener Daten, EU-weit ist es nur gut jeder Zweite (57). Vom sogenannten Datenrucksack, durch den Verbraucher beim Anbieterwechsel Daten wie Mails, Fotos oder Kontakte mitnehmen können, haben 57 Prozent der Deutschen schon mal gehört - in der EU sind es 50 Prozent. Ganz grundsätzlich haben gut drei von vier Deutschen (79) schon mal von der DSGVO gehört, EU-weit sind es deutlich weniger (67).

»Die Bürgerinnen und Bürger sind sich ihrer digitalen Rechte inzwischen stärker bewusst. Das macht Mut für die Zukunft«, sagte der für den digitalen Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Andrus Ansip. Allerdings hätten bislang nur drei von zehn Europäern von allen ihren neuen Datenschutzrechten gehört.

Die DSGVO gilt seit dem 25. Mai 2018 in der EU. Im Kern wird die Verarbeitung personenbezogener Daten etwa durch Unternehmen, Organisationen oder Vereine geregelt. Dadurch sollten Nutzer die Hoheit über ihre Daten zurückbekommen. Verbraucher haben etwa ein »Recht auf Vergessenwerden«. Daten, die für den ursprünglichen Zweck der Speicherung nicht mehr benötigt werden, müssen gelöscht werden. Zudem gibt es das Recht auf Auskunft: Unternehmen und Organisationen müssen gespeicherte Daten auf Anfrage zur Verfügung stellen.


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