Investitionen in Zukunftstechnologien

Deutschland und Frankreich wollen europäische Industrie-Champions

19. Februar 2019, 17:52 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Von Batterie bis KI

Als erster Schritt ist der gemeinsame Aufbau einer Produktion von Batteriezellen für Elektroautos geplant, wie beide Minister bekräftigten. Dort drohen europäische Autobauer abhängig zu werden von Konzernen aus China und Südkorea. In den nächsten Wochen solle eine Entscheidung über die Bildung eines Konsortiums fallen, sagte Altmaier. Eine unmittelbare staatliche Beteiligung sei derzeit nicht vorgesehen. Deutschland und Frankreich wollen den Aufbau einer Batteriezellen-Fabrik mit insgesamt 1,7 Milliarden Euro unterstützen.

Europa müsse verstärkt auch in die Künstliche Intelligenz investieren. Dort sind die USA und China weltweit führend.

Le Maire sprach von einem wichtigen Tag für die deutsch-französischen Beziehungen. Bei der geplanten EU-Industriestrategie wollten Deutschland und Frankreich die Führung übernehmen.

Vor allem China übernimmt zunehmend Hightech-Firmen in Europa. China will mit einer Industriestrategie in vielen Sektoren mit staatlichen Subventionen die Technologielücke zu westlichen Firmen schließen und selbst Weltmarktführer hervorbringen.

Altmaier hatte erst vor kurzem eine »Nationale Industriestrategie 2030« vorgelegt. Er will notfalls mit staatlicher Hilfe Arbeitsplätze in Deutschland sichern und einen Rahmen schaffen für den Aufbau neuer Weltkonzerne »Made in Germany«. Feindliche Übernahmen sollen über staatliche Beteiligungen verhindert werden können. In sehr wichtigen Fällen könne der Staat für einen befristeten Zeitraum als Erwerber von Unternehmensanteilen auftreten.

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer nannte das Manifest der Minister eine »dürftige Absichtserklärung«. Zwar sei mehr Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich nie verkehrt: »Aber wir brauchen keine europäische Planwirtschaft nach chinesischem Vorbild.«


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