Während der erhebliche Werteverlust von Brasilianischem Real und Türkischer Lira vor allem auf politische Unruhen zurückzuführen sind, haben der Ghanaische Cedi - aber auch der Russische Rubel - mit einem Vertrauensverlust bei Anlegern zu kämpfen. Malaysischer Ringgit und Südafrikanischer Rand sind sogar auf ein Allzeittief gefallen, was unmittelbar mit der Entscheidung der Bank of China zu tun hat, den Yuan im August abzuwerten.
Die Währungsanalysten von Ebury gehen indes davon aus, dass sich einige dieser Währungen vom Kursschock schnell wieder erholen werden. Die kurzfristige Entwicklung der Währungen der Schwellenländer ist ihnen zufolge von zwei Faktoren abhängig: Zum einen ihrer Anfälligkeit gegenüber einer Zinserhöhung in den USA und zum anderen, ob das Ausmaß der Währungsabwertung durch den jüngsten Ausverkauf ausreichend ist, um einerseits die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und andererseits die Verschlechterung der Handelsbedingungen auszugleichen.
Aus Eburys Sicht war der jüngste Abfall von Schwellenländer-Währungen in den meisten Fällen übermäßig und ungerechtfertigt; verschlimmert noch durch regelrechte Panik und dem Verkauf von alten Positionen. Der Wert der meisten Schwellenländer-Währungen hat sich inzwischen normalisiert. Ebury geht von einer weiteren Verbesserung aufgrund der realen ökonomischen Grundlage der meisten Länder aus. Insbesondere für den brasilianischen Real und den südafrikanischen Rand wird eine weitere Erholung erwartet. Die türkische Lira hingegen bleibt aufgrund der anhaltend düsteren Konjunkturaussichten im Land anfällig. »Die Währungen der Schwellenländer sind leider nur ein Spielball im internationalen Handel. Gerade mittelständische Unternehmen, die jenen Währungseffekten besonders leiden, tun gut daran, sich gegen diese Risiken abzusichern«, erklärt dazu Heiko Müller, Deutschland-Chef von Ebury.