Business Intelligence

Diese BI-Trends bestimmen die nächsten Monate

22. Februar 2012, 12:29 Uhr | Elke von Rekowski

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Sozial Media und Self-Service

3. Social BI für die Unternehmensstrategie

Das Schlagwort Social BI verknüpft Social Media und Business Analytics. Es verbindet somit das klassische Business Intelligence-System eines Unternehmens mit dem Social Monitoring. Verbraucher informieren sich vor dem Kauf eines Produkts im Internet. Deshalb ist es für Firmen wichtig zu wissen, welche Nutzermeinungen zu ihrem Produkt, ihrer Dienstleistung und zum Unternehmen zu finden sind. BI-Systeme müssen sich künftig zu einem Social Analytics-Tool entwickeln, das Meinungen im Web, die Tonalität der Nutzerkommunikation sowie Influencer-Verhalten analysiert und Prognosen erlaubt. Bislang profitieren zwar vorrangig Vertrieb und Customer Relationship Management (CRM) von der Analyse der Userkommunikation. Dennoch müssen diese Daten langfristig in die Unternehmensstrategie einfließen und es Entscheidern erlauben, Handlungsempfehlungen abzuleiten.

4. In-Memory-Technik für Self-Service-BI

Nachdem bislang Reportings oder BI-Auswertungen meist zentral zur Verfügung gestellt werden, zeichnet sich der Trend zu Self-Service-Funktionen ab: Auswertungen und Analysen werden künftig von den Fachbereichen selbst durchgeführt. Die IT ist lediglich für die Bereitstellung der entsprechenden Unternehmensdaten zuständig. Dies hat den Vorteil, dass die Fachbereiche nach ihrem Geschäftsmodell und je nach Einsatzszenario Daten aufbereiten können und nicht nach vorgegebenen Reportings arbeiten müssen. Auswertungen lassen sich schneller erstellen und es werden weniger Ressourcen gebunden. Firmen sollten jedoch beachten, dass Self-Service-BI eine klare Roadmap erfordert und erst in der Unternehmenskultur verankert werden muss. Zudem müssen sie Mitarbeiter schulen, wie sie mit Daten arbeiten können, und was hinsichtlich der Datenqualität zu beachten ist. Hier empfiehlt sich die Einrichtung einer »BI Communit«, die klar von der zentralen Informationsversorgung getrennt ist. Mitarbeiter tauschen ihre eigenen BI-Lösungen und Berichte aus und nutzen typische Werkzeuge wie »Bewertungen«, um die Qualität der Auswertungen sicherzustellen.

5. Ein Daten-Steward mit BI-Expertise

Unternehmen können derzeit auf eine noch nie dagewesene Datenfülle zugreifen. Jede dritte deutsche Organisation fühlt sich von diesem Informationsangebot jedoch überfordert, so eine Avanade-Untersuchung. Ein weiteres Problem ist, dass viele Daten wie beispielsweise E-Mails unstrukturiert vorliegen. Da sich die Analyse mit bisherigen BI-Systemen nur bedingt automatisieren lässt, wird die Nutzung unstrukturierter Informationen künftig die größte Herausforderung für Firmen darstellen. Das Unternehmen empfiehlt: Entscheider sollten sich bei ihrer Analytics-Strategie nicht auf den Einsatz neuer Technologien beschränken sondern auch einen »Data-Steward« im Unternehmen etablieren. Er befasst sich intensiv mit dem Thema Daten, nimmt eine entsprechende Vorreiterrolle ein, sensibilisiert und gewinnt Multiplikatoren. Ein Daten-Steward sollte Vorkenntnisse besitzen und gut im Unternehmen vernetzt sein. Die wichtigsten Aspekte, mit denen er sich befassen muss, sind Datenherkunft, -qualität sowie -klassifizierung. Konkret muss er mit Unterstützung aller Fachbereiche definieren, welche Datenquellen als vertrauenswürdig gelten, beispielsweise wie es sich mit Informationen aus externen E-Mails verhält. Dieser Vorgang ist zwar aufwändig und erfordert umfangreiche Analysen und Selektionen. Er ist aber unbedingt lohnenswert, da die Datenflut weiter zunehmen wird.

»Aktuell ist Big Data für Unternehmen wie eine Schatztruhe. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, die tatsächlichen Juwelen unter den Kupfermünzen herauszufiltern«, sagt Dr. Robert Laube, Service Line Lead Business Intelligence bei Avanade Deutschland. »Das bedeutet, Firmen müssen selektieren, welche Informationen tatsächlich relevant sind, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, und um diese so gezielt einzusetzen, dass die eigenen Unternehmensziele bestmöglich erreicht werden können«.


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