Investitionen in Industrie 4.0, KI und Mobility

Digitalisierung als Pflichtübung für den Maschinenbau

25. März 2019, 15:13 Uhr | Lars Bube
© Gorodenkoff - Fotolia

Schwächelt die Konjunktur, spüren es die Maschinenbauer mit als erste. Nach Auffassung von Verbandschef Mathias Kammüller müssen die Firmen dennoch Geld in die Hand nehmen. Denn die Branche steht vor einem großen Umbruch.

Die Maschinenbauer im Land müssen nach Einschätzung des Branchenverbands trotz des sich abzeichnenden Abschwungs investieren. »Wir haben keine Krise im Maschinenbau«, sagte der Vorsitzende des Branchenverbands VDMA, Mathias Kammüller, am Montag nach einem Spitzengespräch im Wirtschaftsministerium in Stuttgart. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Abschwung ähnlich wie in der Finanzkrise vor zehn Jahren gebe, sei hoch.

Die konjunkturelle Beruhigung sollte die Branche nach Auffassung von Kammüller als Möglichkeit begreifen, jetzt in Digitalisierung, Forschung und Bildung zu investieren. »Denn der Maschinenbau wird seine weltweit führende Position nur dann ausbauen können, wenn die Unternehmen Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz und Mobilität beherzt angehen«, so der Geschäftsführer der Ditzinger Werkzeugmaschinenbauers Trumpf. Dafür brauche es gute Rahmenbedingungen.

Der Maschinenbau mit seinen mehr als 300.000 Beschäftigten gehört im Südwesten zu den wichtigsten Branchen. Im vergangenen Jahr war der Auftragseingang zum Jahresende hin deutlich zurückgegangen.

IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger sprach sich angesichts der Abkühlung für eine vorausschauende Aus- und Weiterbildungsstrategie aus. In den Gesprächen sei es auch um ein »Transformations-Kurzarbeitergeld« gegangen, das den Unternehmen ermöglichen solle, Mitarbeiter auch in strukturell schwierigen Zeiten weiterzubeschäftigen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sieht einen Hebel, um die Branche »wetterfest« zu machen, vor allem in der Forschungsförderung. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur steuerlichen Forschungsförderung sei noch ausbaufähig. So kämen kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene Forschungsabteilung nicht an die Förderung. Für größere Mittelständler wiederum falle die Förderhöchstsumme mit 500.000 Euro zu schmal aus. Das Land selbst stellt den Firmen eine so genannte Digitalisierungsprämie zur Verfügung. Sie kann zum Beispiel für die Digitalisierung von Produkten und Verfahren eingesetzt werden.


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