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Abschaffung des Online-Passes

EA beugt sich Nutzerboykott

EA hat damit begonnen, seinen umstrittenen Online-Pass einzustellen. Künftig können so wieder Gebrauchtspiele des Publishers ohne Zusatzkosten online gespielt werden. Der Abschaffung war ein Nutzerboykott vorausgegangen.

Autor:Peter Tischer • 31.5.2013 • ca. 1:10 Min

EA hat mit der Abschaffung seines Umstrittenen Online-Passes begonnen (Bild: Electronic Arts)

EA hat mit der Abschaffung seines unter Gamern stark kritisierten Online-Passes begonnen. Gebrauchte Spiele des Publishers lassen sich in Zukunft wieder ohne zusätzliche Gebühr online spielen. So werden neue EA-Spiele komplett ohne Online-Pass-Funktionalität auf den Markt kommen, bei bereits veröffentlichten Titeln wird der Code teilweise deaktiviert oder kostenlos über den XBOX-Live-Marktplatz zu beziehen sein. Laut EA wird die gesamte Umstellung der Produktpalette mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

EA hatte den Online-Pass 2010 im Zuge des Projekts »Ten Dollar« ins Leben gerufen. Der Publisher wollte damit an den Erlösen im Gebrauchtspielemarkt profitieren. Erstkäufer von EA-Titeln erhielten Gutscheincodes für zusätzliche Spielinhalte im Wert von zehn US-Dollar. Diese wurden nach Einlösen an den persönlichen Nutzeraccount gebunden und sind somit nur einmal nutzbar. Käufer von Gebrauchttiteln mussten somit diese Funktionen gegen ein zusätzliches Entgelt bei EA freischalten lassen. Vor allem bei den zahlreichen Sportsimulationen im EA-Portfolio stieß dies auf den Unmut der Spieler-Community, da vom Online-Pass auch der Online-Multiplayer als essentieller Teil des Spiels betroffen war.

--- forum[x] ---Vor einem halben Monat dann kündigte der Publisher die Abkehr vom Online-Pass an. Als Begründung erklärte das Unternehmen, so auf die Wünsche der Kunden zu reagieren. Viele Kunden hätten auf einen Erwerb des Online-Passes schlichtweg verzichtet. Zudem hatte es Beschwerden der Händler gegeben, dass EA mit dem Gebührenmodell den Verkauf seiner Titel unnötig erschwere. Trotzdem bleiben Gamer in Bezug auf die Zukunft des Gebrauchtspielemarktes skeptisch. Denn vor allem bei den Spielekonsolen der nächsten Generation werden umfangreiche DRM-Schutzmaßnahmen erwartet, um die Hersteller und Publisher stark am Second-Hand-Markt beteiligen zu können. So hat Microsoft für die neue Spielekonsole »Xbox-One« ein sehr restriktives DRM-System angekündigt.