Die Rechner des Bundestages laufen immer noch mit Windows XP. Vielleicht wird es Zeit für eine Lösung, die dem bürokratischen Arbeitsalltag entspricht.
Vorbildlich. Unsere Regierung reckt wieder einmal mit Stolz die gleißende Fackel der Digitalisierung in die Höhe. Während Ministerien und Industrie noch ausscharmützeln, wer eigentlich den Netzausbau zahlt oder wie das anarchische Internet zu bändigen ist, geht abermals ein Aufschrei durch die Massen. Betreibt der Bundestag seine Rechner tatsächlich noch mit Windows XP? Dieses antiquierte Betriebssystem, das jetzt Tür und Tor für gemeingefährliche Cyber-Kriminelle ist? Jawoll, Berlin setzt auf XP und das mit Stolz. Naja, zumindest sehr bewusst, immerhin löhnen die Parlamentarier mehr als 100.000 Euro inklusive Steuern an Microsoft, um den Software-Flickenteppich am Laufen zu halten.
Aber wer könnte es den politischen Gewohnheitstieren verübeln?! Immerhin fiel es schon so schwer, sich von diesem liebgewonnenen Windows 98 zu verabschieden und nicht wenige Minister sollen unbestätigten Gerüchten zufolge Tränen in den Augen gehabt haben, als sie sich von ihrem Assistenten Clippy verabschieden mussten. Und das war doch erst vor zwei Jahren.
Die Taschentücher sind noch feucht, die Wunden offen und da soll sich gleich wieder an so einen neumodischen Humbug gewöhnt werden. Die Strauchdiebe von Microsoft hätten ruhig früher sagen können, dass Windows XP nicht mehr unterstützt wird und nicht erst kurz auf knapp – vor gerade sieben Jahren.
Da gibt es doch nur eine Lösung: »Tranquility Unlimited« - das Betriebssystem für Behörden. Zeitlos, beständig, stoisch. Keine Updates, keine E-Mails und ein Design, mindestens so dröge wie ein Tag im Parlament. Garantierte Cyber-Sicherheit durch den patentierten Internet-Inkompatibilitätsmodus und der offizielle Schwarzgeldrechner ist auch gleich mit an Bord. Und das Beste: Dieses System unterstützt Endgeräte bis 2000 abwärts – inklusive Zuse Z1 und dem Abakus. »Ein Betriebssystem, unaufgeregt wie Berliner Politik.«