Im Zuge der veränderten Mitgliederstrukturen wurde auch das Partnermodell neu aufgestellt. Die preisgünstige Basispartnerschaft für kleine Systemhäuser und Einzelhändler ohne Fachgeschäft bietet den Zugriff auf das eigene Preisvergleichstool »emendo trade community« sowie Verträge mit Distributoren und Dienstleistern. Bei der Basispartnerschaft hat die Verbundgruppe die Kosten um 30 Prozent dauerhaft gesenkt, um den Einstieg für neue Mitglieder attraktiver zu machen. Das Kern-
geschäft jedoch bildet die Mar-keting-Partnerschaft, die für Händler mit einem großen Laden und einem Privat- und Firmenkundengeschäft geeignet ist. Hier spielt Emendo seine Kernkompetenz als umfassende Werbeagentur aus und stellt neben gelabelten Prospekten individuelle auf den Händler und sein Umfeld abgestimmte Online- und Offline-Werbeformen.
Neu im Partnerprogramm ist die Systemhaus-Partnerschaft, die sich vor allem an qualifizierte Systemhäuser mit B-2-B-Fokus richtet. Was genau der neu gegründete Geschäftsbereich für die Systemhäuser leisten sollte, hatten diese innerhalb eines vier-tägigen Workshops selbst festgelegt. Für einen Monatsbeitrag von 249 Euro wird den Händlern ein Netzwerk »auf Augenhöhe«, mit viel Erfahrungsaustausch und natürlich der Marketing-Unterstützung durch die Zentrale geboten. Beispielsweise produziert Emendo für die Systemhaus-Partner eigene Videos, um die oft komplizierten Dienstleistungen bei Themen wie Cloud oder UCC für den Kunden fassbar zu machen. Für gegenseitige Schulungen unter den Mitgliedern wurde ein Stundensatz von 60 Euro festgelegt, um die Know-how-Vermittlung innerhalb der Kooperation zu standardisieren und Anreize für Spezialisten zur Wissensvermittlung zu schaffen.
Zudem treffen sich alle Mitglieder vier Mal im Jahr verpflichtend mit der Emendo-Geschäftsleitung, um Marktentwicklungen und neue Initiativen innerhalb der Gruppe zu besprechen. Auch bei der Auswahl neuer Partner läuft ohne die bisherigen Systemhaus-Mitglieder nichts: »Alle bisherigen Partner müssen ihr OK geben, damit wir einen neuen Partner in unseren Verbund aufnehmen«, so Vogtschmidt. Denn vor allem große Systemhäuser passen nicht ins Profil. Die Grenzen liegen bei 5-30 Mitarbeitern und zwischen einer und 25 Millionen Euro Umsatz. Dass durch das Veto der bisherigen Mitglieder öfter Partnerkandidaten wegfallen könnten, stört Vogtschmidt nicht.
»Für uns steht eine homogene Partnerstruktur mit guten Beziehungen untereinander an erster Stelle«, so der Emendo-Geschäftsführer. Aktuell sind in dem vor einem Jahr gegründeten neuen Geschäftsbereich 25 Mitglieder angeschlossen, pro Monat kommen ein bis zwei neue hinzu. In zwei bis drei Jahren will der Geschäftsführer das selbstgesteckte Ziel von 60 Mitgliedern erreicht haben. »Wir und unsere Mitglieder setzen bei der Partnerwahl auf Qualität statt Quantität«, betont Vogtschmidt. Vor allem im ostdeutschen Raum sieht der Emendo-Manager noch Potenzial. Hier existiert noch ein großer weißer Fleck, der bald mit neuen Partnern gefüllt werden soll.