Falsche Schönheit auf Instagram

Fotofilter für jedermann können Selbstwertgefühl schmälern

7. August 2018, 16:05 Uhr | Peter Tischer
© lazyllama - Fotolia

Bei Selfies ist hübsch sein einfach. Ein paar Klicks, und schon sind die Pickel weg und die Augen tiefblau. Doch die allgegenwärtige Schönheit in sozialen Netzwerken hinterlässt Spuren bei den Menschen.

Digital aufgehübschte Selfies in sozialen Netzwerken können Nutzer verunsichern und sogar zu einer Störung der eigenen Körperwahrnehmung führen. Davor warnen US-Mediziner von der Boston University School of Medicine im Fachblatt »Jama Facial Plastic Surgery«. Die Vorstellung von Schönheit verändere sich weltweit, weil heutzutage jeder seine Bilder und Selfies mit Smartphone-Apps bearbeiten könne, schreiben die Forscher. Dabei wird beispielsweise die Haut schöner gemacht, die Gesichts- und Augenfarbe wird ausdrucksstärker und die Zähne weißer. Solche Bildmanipulationen waren früher hauptsächlich in der Werbung zu finden.

»Bearbeitete Selfies können dazu führen, dass Menschen den Bezug zur Realität verlieren«, sagt Forscher Neelam Vashi laut einer Mitteilung seiner Universität. »Die Bilder wecken die Erwartung, dass wir immer perfekt herausgeputzt aussehen müssen.«

Die Wissenschaftler um Vashi verweisen auf eine aktuelle Befragung von Schönheits-Chirurgen rund um den Globus. Demnach geben 55 Prozent an, dass sie von Patienten um eine OP gebeten werden, die ihre Erscheinung in Selfies verbessern wollen. 2015 habe dieser Wert noch bei 42 Prozent gelegen. Schönheits-OP-Patienten wollen den Medizinern zufolge nicht mehr so häufig aussehen wie Stars, sondern wie retuschierte Versionen von sich selbst, mit volleren Lippen, größeren Augen oder einer schlankeren Nase.


  1. Fotofilter für jedermann können Selbstwertgefühl schmälern
  2. Beschäftigung mit körperlichem Makel

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