Wer sich mit RPA beschäftigt, kann bei Themen wie Algorithmisierung, Machine Learning oder künstlicher Intelligenz schnell den Überblick verlieren. Umso wichtiger ist es, bei der Prozessautomatisierung einer stufenförmigen Methodik zu folgen. Im ersten Schritt muss per Process-Mining überprüft werden, welche Prozesse sich für die Automatisierung eignen und lohnen. Auch wenn prinzipiell jeder regelbasierte Prozess automatisierbar ist, erfordert diese Methodik eine enge unternehmensinterne Abstimmung mit Betriebsräten, Mitarbeitern und Managern. Eine Prozessautomatisierung bringt immer Folgeerscheinungen mit sich – sei es bei Datenschutzauflagen, Sozialstandards oder unternehmerischen Zielen. Durch die Automatisierung lassen sich Prozesse standardisieren und optimieren, das heißt die Fehleranfälligkeit sinkt rapide. Während viele Unternehmen aus Kostengründen bei Mitarbeitern eine Fehlerquote von drei bis fünf Prozent akzeptieren, liegt diese nach der Robotisierung bei null Prozent.
»Roboter dürfen keine Fehler machen. Wir haben tausende Roboter gebaut und etwa eine Milliarde an Vorgängen fehlerfrei abgewickelt«, macht Martens deutlich. Wenn Roboter Fehler machen, handelt es sich dabei um methodische Fehler bei der Prozessanalyse, solche Fehler würden bei Live-Tests oder in der Babysitter-Phase auftreten und könnten dann behoben werden. Kunden für RPA würden diese Perfektion von Robotersystemen auch zu Recht erwarten, erklärt Martens. »Wir arbeiten für Krankenkassen, Kreditversicherungen, Banken etc. – Sie können sich vorstellen, warum wir keine Fehler machen.« Wenn Roboter an das Ende des automatisierten Prozesses gelangen, steuern sie die Informationen direkt an zuständige Mitarbeiter aus. Mittlerweile sei man auch bei Machine Learning angelangt. Mittels Robochat kann sich der Roboter beim Mitarbeiter melden, wenn er einen Vorgang nicht durchführen kann. Durch die vom Mitarbeiter beantwortete Frage, welche Aktion an Punkt X erfolgen muss, entsteht erlerntes Wissen, das der Roboter nicht wieder vergisst.