Lars, but not Least

Fünf vor Windows 12

2. März 2022, 11:17 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Microsoft-Feingeist auf Abwegen

Microsoft-CEO Satya Nadella auf der erneut virtuellen „Inspire 2021“
Microsoft-CEO Satya Nadella soll regelrecht ausgeflippt sein. Und die Erde eine Scheibe.
© Microsoft

Mit diesem, sowohl angesichts von Swifts Twitter-Historie als auch technisch, allzu offensichtlich ironischen Einwurf brachte SwiftOnSecurity das Fass offenbar gleich für mehrere Seiten endgültig zum Überlaufen. Sofort nahmen zahlreiche Hobby- und Profi-Schreiber den Gag dankbar oder ohne jede Skepsis auf und verkauften ihn als vermeintlich heiße Aufreger-Information weiter. Gerade bei einigen ob der TPM-Einführung bei Windows 11 sowieso erzürnten Vertretern der Windows-Community sorgte das für wenig Begeisterung. Und Swift legte sogar umgehend noch einmal nach, als er kurz darauf seinen ursprünglichen Tweet löschte und berichtete, „Satya N“ habe sich brüsk mit einem „WTF“ bei ihm gemeldet. Zudem wurde berichtet, der gemeinhin als sehr umgänglich geltende Feingeist habe auch das eigene Management verbal zusammengefaltet. Seine Wirkung verfehlte das auch diesmal nicht, obwohl es mindestens ebenso getrost und offensichtlich in die Welt der Fabeln einsortiert werden darf.

Dennoch könnte der aus dem Ruder gelaufene Spaß mit dem doppelten TPM am Ende – wahrscheinlich nicht ganz unbewusst – sogar ein Quäntchen Wahrheit enthalten. Immerhin hat Microsoft gemeinsam mit den drei großen CPU-Herstellern Intel, AMD und Qualcomm mit dem „Pluton“ bereits einen eigenen Sicherheitschip für Windows-PCs entwickelt, der auf der bereits in Azure und der Xbox verwendeten Chip-to-Cloud-Sicherheitstechnologie basiert. Er soll TPM künftig ersetzen und dessen größte Schwachstelle beseitigen, indem er direkt in die Prozessoren integriert wird. Damit wollen Microsoft und die Chiphersteller Angriffe auf den Kommunikationsweg zwischen CPU und Sicherheitshardware, wie bei TPM bereits beobachtet, eliminieren. Insofern wäre es durchaus möglich, dass das nächste Windows zwar keine zwei TPM-Chips voraussetzt, sie aber unterstützt, um so einen nahtlosen Übergang zu schaffen und nicht erneut Millionen von PCs von der nächsten Windows-Evolutionsstufe auszuschließen.

Absolut sicher ist nach dieser digitalen Posse jedenfalls nur eines: dass Windows 11 nicht das letzte Windows sein wird – denn das war bekanntlich schon Windows 10.

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