Anlässlich der Gamescom in Köln erklärt Christoph Dassau, Director Consumer Electronic Group (CEG) DACHH Region & Pan European Business Unit bei Ingram Micro, warum es sich für den Fachhandel nach wie vor lohnt, Spiele-Titel im Portfolio zu haben und wie die Branche auf zwei konkurrierende Spielemessen reagiert.
digital living: Wird Ingram Micro auf der Games Com in Köln präsent sein?
Dassau: Die Sales- und Marketing-Manager der Games-Abteilung von Ingram Micro lassen sich den Event des Jahres – diesmal erstmalig in Köln – nicht entgehen. Sowohl mit Herstellern als auch mit Kunden sind bereits viele Termine vereinbart. Fachhandelspartner, die sich mit uns auf der Games Com in Köln treffen möchten, können uns gerne unter Sales@IM-Games.de kontaktieren.
digital living: Können die Gamescom in Köln und die nur auf Online-Spiele fokussierte Games Convention in Leipzig auf Dauer koexistieren?
Dassau: Dies zu beurteilen, fällt schwer, insbesondere, da die Gamescom noch gar nicht stattgefunden hat. Wir werden die Entwicklung beobachten. Entscheidend für den Erfolg der Messen werden die Ausrichtung bzw. die Themenschwerpunkte sein, wobei Online und Gaming immer näher zusammen rücken. Eine Leitmesse muss Endkunden, Fachhandel und Hersteller gleichermaßen zufrieden stellen. Eine Vertikalisierung wie im B-to-B-Business macht bei Konsumenten wenig Sinn; sie wollen alles auf einmal ‚konsumieren’, wie das Beispiel IFA zeigt.
digital living: Wird der PC als bisherige Spielemaschine Nummer Eins langsam aber sicher von den Konsolen verdrängt?
Dassau: Wir nehmen seit geraumer Zeit folgende Trends zur Kenntnis: Konsolenhersteller bauen ihre Onlineportale nicht nur mit Spielen, sondern mit weiteren multimedialen Inhalten immer weiter aus. Auf Konsolen ist Online-Gaming weit verbreitet – somit bricht die PC-Domäne zunehmend auf. Family- und Casual-Games finden im Wohnzimmer oder mobil statt, eher nicht im PC-Zimmer. Ein großer oder noch besser sehr großer Bildschirm erhöht den Spaß am Spielen; was früher der Monitor war, ist heute das LCD-TV.
digital living: Ist es der Gaming Branche gelungen, mit Gelegenheitsspielern und Frauen neue Zielgruppen anzusprechen?
Dassau: Definitiv ja, dank Wii und DS. Außer dem ‚Bundesliga-Manager’ haben sich virtuelle Kochstudios, Top-Model-sein und viele andere neue Themen etabliert und sprechen alle Geschlechts- und Gesellschaftsgruppen an.
digital living: Lohnt es sich auch für den stationären Fachhandel Gaming Artikel zu verkaufen oder dominieren hier nicht längst die Etailer?
Dassau: Games sind in jedem Fall ein Eye-Catcher am POS und sorgen nach wie vor für eine hohe Kundenfrequenz im stationären Fachhandel.
digital living: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gaming-Trends des Jahres?
Dassau: ‚Fitness’ ist der Trend und Nintendo der Platzhirsch. Blu-Ray bietet ein immer besseres Preis-/Leistungsverhältnis – unmittelbar verbunden mit Sonys PS3. ‚Online auf der Konsole’ schreibt sich Microsoft auf die Fahne. Alle drei Themen passen super in die dunkle Jahreszeit – die Highseason im Spiele verkaufen und Spielen.