Differenzierung nach Branchen und Betriebsgrößen

Große Potenziale für ECM-Anbieter

17. April 2012, 11:01 Uhr | Werner Fritsch

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

SAP und OpenText bei Großunternehmen vorn

»Wie zu erwarten war, hat der Marktführer im Bereich von Unternehmensanwendungen seinen größten Anteil an DMS/ECM-Installationen im Marktsegment Großunternehmen«, berichtet Hegel. So bringt es SAP hier auf 44,8 Prozent aller ermittelten Installationen. OpenText hat hier ebenfalls den Schwerpunkt. Insofern trage die seit 2007 bestehende enge Allianz von SAP und OpenText im Umfeld von DMS/ECM sichtbare Früchte. Der Hersteller könne die traditionelle Stärke von Ixos (heute OpenText) im Umfeld von SAP-Installationen ausspielen. Ein weiterer Grund für die Verbreitung in diesem Segment sei wohl, dass Unternehmen wie SAP, die sich bei einem Kunden mit Anwendungen wie ERP-Systemen etabliert haben, ihre bestehenden Beziehungen leicht ausbauen können.

Um als Anbieter bei kleinen und mittleren Unternehmen zu punkten, müssen Preis und Funktionalität passen. Nur wenige Anbieter haben im Segment mit 250 bis 2500 Mitarbeitern gute Karten. Die Hersteller Saperion und IBM (Filenet) haben hier anscheinend einen Schwerpunkt. Beide Anbieter haben in dieser Größenklasse 44,9 Prozent beziehungsweise 42,0 Prozent ihrer von ama erfassten Installationen.

Bei den Unternehmen, die zwischen 50 bis 250 Mitarbeiter beschäftigen, fallen drei Hersteller mit signifikanten Anteilen auf: ProAlpha mit 58,6 Prozent, ELO mit 56,3 Prozent sowie DocuWare mit 52,4 Prozent. Demgegenüber haben d.velop und Easy Software eine eher ausgewogene Verteilung ihrer Installationen. Auffallend ist die dominierende Stellung des Herstellers Optimal Systems im Non-Profit-Segment: Auf diesen Bereich entfallen 57,1 Prozent Installationen dieses Anbieters.

Dienstleistungssektor mit Eigendynamik

Die branchenbezogene Auswertung der von ama erfassten DMS/ECM-Installationen zeigt, dass sich die führenden IT-Hersteller in der Industrie, im Handel, im Bau- und im Energiesektor durchsetzen konnten. Demnach konnten sich diese Hersteller besser in Branchen etablieren, die bereits früh auf reglementierte Prozesse und auf Standardsoftware setzten. Auffallend ist die starke Präsenz (37,1 Prozent) von Easy Software im Energiesektor.

Demgegenüber fällt den Top Ten der Anbieter in der ama-Erhebung die Gewinnung von Kunden sichtlich schwerer, die ihren Tätigkeitsschwerpunkt im Dienstleistungsumfeld, Finanzsektor und Non-Profit-Bereich haben. In diesen Segmenten haben anscheinend die Anbieter, die sich bei einem Kunden mit anderen IT-Projekten bereits etabliert haben, gute Chancen. Ein Hauptgrund hierfür könnte sein, dass sie sich im jeweiligen Betrieb bereits gut auskennen und so auf die spezifischen Anforderungen besser reagieren können.


  1. Große Potenziale für ECM-Anbieter
  2. Viele Unternehmen noch ohne ECM-Lösung
  3. SAP und OpenText bei Großunternehmen vorn

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