Die Firmengruppe beschäftigt inzwischen 370 Mitarbeiter und macht in diesem Jahr über 60 Millionen Euro Umsatz. Firmenchef Schmid sieht das Potenzial als »riesig« an, weil sich der Mittelstand im Vertrieb und Marketing noch enorm entwickeln werde: »Der Online-B2B-Markt wird laut einer Studie von Frost & Sullivan im Jahr 2020 mit 6,7 Billionen US-Dollar doppelt so groß sein wie der Online-Einzelhandels-Markt mit 3,2 Billionen.«
Inzwischen adressiert insbesondere auch Amazon den Geschäftsmarkt (B2B), doch Amazon Business fokussiert sich dabei eher auf die Dinge, die Unternehmen für den täglichen Betrieb einkaufen, wie Bürobedarf oder kleinere Elektronikgeräte. Auch beim chinesischen Handelsriesen Alibaba.com stehen vor allem Smartphones, Elektrokabel und andere Waren, die auch private Verbraucher interessieren, auf der Homepage. Bei den Chinesen kann man aber auch Mähdrescher und Gabelstapler einkaufen.
Visable grenzt sich in zwei Punkten von der großen internationalen Konkurrenz ab. Zum einen fokussiert man sich auf den europäischen Markt. Auf den Visable-Plattformen kann man auch nichts in einen virtuellen Warenkorb legen. Hier werden die Geschäfte nur angebahnt. Wenn die gesuchten Maschinen oder andere B2B-Produkte bei WLW oder Europages aufgestöbert werden, schließen die Vertragsparteien dann in der Regel ganz analog die Einkaufverträge ab. An diesem Geschäftsprinzip will Visable nicht rütteln.
Visable-Chef Schmid setzt auch persönlich voll auf sein Projekt. Im Februar 2017 übernahm er zusammen mit der schweizerischen Beteiligungsgesellschaft Capvis und Kollegen aus dem Management das Unternehmen von der Investmentgesellschaft Paragon Partners, die 2010 die Wende bei WLW eingeleitet hatte.