Integration war sehr aufwändig

Hyper-V-Unterstützung in Linux droht Gefahr

8. September 2009, 17:03 Uhr | Werner Veith
Mit dem Open-Source-Beitrag von Microsoft sollen Linux-Virtuelle-Maschinen unter Hyper-V deutlich schneller laufen.

Erst im Juli hatte Microsoft 20.000 Zeilen Code bereitgestellt, damit Linux-Maschinen auf Hyper-V schneller laufen. Nun drohen die Treiber wieder aus dem Linux-Kernel zu fliegen.

Open-Source hat den großen Vorteil, dass jeder etwas dazu beitragen kann. Aber im Prinzip muss es auch niemand. Dadurch kann es etwa beim Linux-Kernel passieren, dass dort Treiber integriert sind, die keine Pflege mehr erfahren. Dies will Greg Kroah-Hartman wohl nicht länger hinnehmen. Er droht damit, dass Treiber ohne Wartung aus dem Kernel entfernt werden. Damit deutlich wird, dass es ihm damit ernst ist, kommt der »Ethernet-Power-Link«-Treiber nicht mehr in den »2.6.32-Kernel«. Auch Microsoft steht auf der Abschuss-Liste mit ihrem Beitrag für eine Hyper-V-Integration.

Um den Einsatz von Linux als virtuelle Maschinen (VMs) unter Hyper-V zu unterstützen, hatte Microsoft 20.000 Zeilen Code beigetragen (Network Computing berichtete). Die VMs sollen dadurch deutlich schneller laufen. Nach Kroah-Hartmann hat es großen Aufwand bereitet, den Microsoft-Code in einen halbwegs passablen Kernel-Coding-Style zu bringen. Dafür seien über 200 Patches notwendig gewesen.

Leider ist nun der Kontakt zwischen Kroah-Hartmann und den Microsoft-Entwicklern abgebrochen: Der Linux-Kernel-Verwalter bekommt keine Antwort mehr auf E-Mails. Nun zieht er die Konsequenzen: Sollte dieser Zustand andauern, werden die Hyper-V-Treiber für die Version 2.6.33 wieder aus dem Kernel entfernt.


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