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Datenanalysen für Risikomanagement und Betrugserkennung

IBM übernimmt Algorithmics und i2

Für den IT-Riesen IBM ist Business Intelligence ein strategisches Thema. Die beiden jüngsten Erwerbungen sind Firmen, die das umfangreiche Portfolio um Software zur Risiko- und Betrugsanalyse erweitern.

Autor: Werner Fritsch • 7.9.2011 • ca. 1:15 Min

Rob Ashe, General Manager Business Analytics bei IBM
Inhalt
  1. IBM übernimmt Algorithmics und i2
  2. IBM mit langem Atem

Die IBM Software Group bekommt Zuwachs: Vorbehaltlich rechtlicher Genehmigungen übernimmt der IT-Riese den Softwarehersteller i2 aus Großbritannien für eine ungenannte Summe sowie das in Kanada ansässige Unternehmen Algorithmics für 387 Millionen Dollar.

Der Fokus der Software von i2 besteht in der frühzeitigen Erkennung von Betrugsversuchen und anderen kriminellen Machenschaften. Das Unternehmen i2 hat rund 4500 Kunden in 150 Ländern und aus zahlreichen Branchen, darunter Finanzwirtschaft, Gesundheitswesen, Einzelhandel sowie öffentlicher Sektor. Die i2-Software soll mit Echtzeit- und Data-Warehouse-Technologien von IBM integriert werden. Fortgeschrittene Analyseverfahren können auch in großen Datenbeständen auffällige Muster rasch herausfiltern und erlauben es dann, zeitnah beispielsweise auf Bedrohungen zu reagieren.

Außerdem will IBM die i2-Software in seiner Initiative zur Schaffung informationstechnisch aufgerüsteter Städte (Smarter Cities) nutzen. Bislang hat IBM in diesem Rahmen weltweit mehr als 2000 Projekte durchgeführt.

Bei Algorithmics dreht sich alles um finanzielle Risiken. »Das heutige wirtschaftliche Umfeld erfordert, dass Finanzinstitute mehr Bargeld vorhalten. Sie müssen ihre finanzielle Lage besser verstehen und für mehr Transparenz sorgen«, sagt Rob Ashe, General Manager Business Analytics bei IBM. Die Kompetenz von Algorithmics erlaube es im Verbund mit IBMs analytischem Portfolio den Kunden, Risiken ganzheitlich zu managen. Dank der jetzigen Übernahme könne IBM Finanzdienstleistern dabei helfen, ihre Risiken im Hinblick auf Märkte, liquide Mittel und wirtschaftliche sowie regulatorische Rahmenbedingungen zu managen. Im vergangenen Jahr hatte Big Blue schon den Risikomanagementspezialisten Open Pages übernommen. IBM will laut Ashe die Kunden dabei unterstützen, eine unternehmensweite Sicht auf ihre aktuelle Geschäftstätigkeit, strategische Planungen und Wachstumsperspektiven zu gewinnen. Außer Risikomanagement-Software und 900 Mitarbeitern bringt Algorithmics rund 350 Kunden mit, darunter die Allianz-Gruppe und den Bankkonzern HSBC. Auch in Unternehmen anderer Wirtschaftszweige werden Finanzanalysen nach Beobachtungen von IBM immer wichtiger.