Rückschlag für den Google-Channel
Ingram legt Partnerschaft mit Google auf Eis
Anders als bei den Themen Websuche und Onlinewerbung ist Google im Channelgeschäft noch ein Newcomer. Einen Rückschlag für den Internetgiganten stellt nun die Aussetzung des Distributrionsabkommens mit Ingram Micro dar.
Als Ingram Micro im Frühjahr 2008 den Start einer Distributionspartnerschaft mit Google bekannt gab, wurde schnell deutlich, dass der Broadliner große Erwartungen in die Zusammenarbeit mit dem Internet-Giganten setzte: »Die Partnerschaft hat für uns einen sehr hohen Stellenwert«, bekannte damals auch Andreas Alsdorf, Senior Manager Networking & Software Group bei Ingram Micro (CRN berichtete). Der Distributor sollte für den Internetkonzern nicht nur den Vertrieb seiner Hardware-Lösungen zur Unternehmenssuche übernehmen, sondern sich auch um den Support in Form von Trainings, Informationen und Marketingtools kümmern. Zwei Jahre später ist von dieser Absichterklärung nur noch wenig übrig. »Aktuell erfolgt kein aktiver Vertrieb der Google Enterprise Produkte durch Ingram Micro«, erklärt Alsdorf.
Zu den Gründen für das faktische Ende der Distributionspartnerschaft gibt sich der Ingram-Manager wortkarg und verweist auf von Google definierte »neue Kundensegmente«, die der Broadliner nur zum Teil abdecken könne. Das Branchengeflüster ist hier weniger diplomatisch: Google habe es zuletzt an Commitment für die Weiterentwicklung seiner Suchmaschine »Google Mini« mangeln lassen und Ingram Micro mit unorthodoxen Strukturen und Prozessen vor den Kopf gestoßen. Zu den Gerüchten meint Alsdorf: »Aufgrund unserer breiten Kundenbasis sind wir ideal aufgestellt, um mit den verschiedensten Herstellern zusammen zu arbeiten: mit Newcomern, die wir in den Markt begleiten, wie auch mit alt eingesessenen „Big Playern“.« Auch wenn sich der Ingram-Manager um Neutralität bemüht – die Einstufung als »Newcomer« dürfte dem Internet-Überflieger nicht gefallen.
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