Broadline-Distributor Ingram Micro hat sein Cloud Services-Angebot zuletzt stark erweitert. Im Gespräch mit CRN erklärt Andreas Bichlmeir, Director Software und Cloud, wie Partner vom neuen White-Label-Cloud Store und den Odin-Plattform-Angeboten profitieren können.
Vor etwa sieben Jahren startete Distributor Ingram Micro mit der Vermittlung von Microsoft Cloud-Services in den Wachstumsmarkt Cloud Computing, eine neue solide Grundlage für den Ausbau des eigenen Cloud-Angebots schuf der Broadliner mit dem Launch der hauseigenen Cloud Marketplace im Jahr 2015. Die Plattform startete zur IM.Top-Hausmesse mit vier Herstellern, darunter Microsoft und Acronis. Zur diesjährigen IM.Top-Veranstaltung, die im April im Münchner MOC-Center stattfand,konnte der Münchner Grossist stolz ausstellen, wie viel sich inzwischen in diesem Bereich getan hat: So ist das Gesamtangebot an Cloud-Lösungen, auf dem Marketplace wie auch vermittelter Hersteller-Lösungen, deutlich gewachsen. Noch auf der Veranstaltung verkündete Ingram Micro neue Cloud-Partnerschaften mit Symantec und Dropbox.
In diesem zuletzt beschleunigten Tempo soll es nach dem Willen Andreas Bichlmeirs, seit Herbst vergangenen Jahres Cloud-Chef des Broadliners, nun weitergehen. Freilich räumt er insbesondere mit Blick auf das aggregierende Angebot des Cloud Marketplace Bremsklötze für einen schnellen Ausbau ein: »Noch fehlen Schnittstellen-Standards, viele Hersteller sind noch nicht darauf eingestellt, strukturiert Daten für die Automatisierung aller Prozesse zur Verfügung zu stellen«, stellt der Manager fest. Gleichwohl ist er fest überzeugt, dass sich solche Standards durchsetzen werden – spätestens dann könnten die Distributoren ihre Rollen als wichtige Aggregatoren in diesem Segment vollumf
Bichlmeir betont, dass eben nicht nur die Distribution, sondern die komplette Branche in der Entwicklung des Cloud-Geschäfts noch recht am Anfang stünden. »Das Interesse der Partner ist riesig«, beobachtet er und berichtet auch, dass der vor einem Jahr eingeführte Ingram Micro Cloud Marketplace des Broadliner in punkto Akzeptanz und Nutzung den Schritt von der Pionierlösung zum im Geschäftsalltag eingesetzten Business-Tool hinter sich gebracht habe.
Das Cloud-Business weiter befeuern sollen nun der neu eingeführte White Label-Store und die neuen Odin-Plattform-Angebote. Mit dem Ingram Micro Cloud Store bietet der Distributor seinen Partnern eine vollautomatisierte Webshop-Lösung für Cloud-Services, über die Reseller unter eigenem Markenauftritt Cloud-Produkte unkompliziert an Endkunden verkaufen und managen könnten. Wer sogleich tiefer mit einer individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten Plattform in das Thema einsteigen wolle, könne auf die Odin-Angebote, die auf der durch Ingram Micro im vergangenen Jahr erworbenen, verbreiteten Plattform-Technologie basieren, zurückgreifen. Für die individuell programmierbare Trading-Plattform »Odin Premium« betreut der Distributor Bestandskunden und verzeichnet vor allem auch bei großen Systemhäusern und Hostern großes Interesse, wie Bichlmeir erklärt: »Insbesondere Systemhäuser mit vielen Niederlassungen können hier beispielsweise ein zu ihrem Geschäftsmodell genau passendes Angebot entwickeln.« Die neue Variante »Odin Essentials« basiert hingegen auf bewährten Modulen, aus denen sich Partner ihr ein eigenes Cloud-Angebot im Baukastenprinzip zusammenzustellen könnten.