Deutschland ist Spitzenreiter bei Innovationen

Innovationsweltmeister der Herzen

19. November 2018, 9:00 Uhr | Michaela Wurm
© peshkova - Fotolia

Deutschland steht im aktuellen Ranking des Weltwirtschaftsforums bei der Innovationsfähigkeit weltweit an der Spitze – und das obwohl es in Sachen Digitalisierung noch jede Menge nachzuholen gibt.

Deutschland ist weltweit Spitze bei Innovationen – zumindest steht das im jährlichen Ranking des Weltwirtschaftsforums. In der Gesamtwertung schaffte es Deutschland dadurch sogar auf Platz drei der wettbewerbsfähigsten Wirtschaften der Welt – hinter den USA und Singapur. Die Bundesrepublik kann in dieser Kategorie insbesondere bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Patentanmeldungen oder hohem Qualitätsanspruch punkten. Auch in Sachen wirtschaftlicher Stabilität bekommt Deutschland Bestnoten.

Also alles paletti, kein Grund zur Besorgnis, etwa darüber dass die derzeit noch stärkste Wirtschaft in der Eurozone bei der Digitalisierung weit abgeschlagen ist und die wichtigsten Entwicklungen verschlafen könnte. Zwar sind weite Teile des Landes bei der Mobilfunk- und Internetabdeckung weiße Flecken und für den neuen Pass oder die Autoummeldung müssen die Bürger immer noch zum Amt traben und eine Nummer ziehen, aber das scheint bei der Innovationsfähigkeit nicht zu einer Abwertung geführt zu haben. Auch vom Pannenflughafen in Berlin hat das Weltwirtschaftsforum wohl noch nichts mitbekommen.

Möglicherweise wurde die Hauptstadt ganz aus der Erhebung herausgenommen, um das Bild nicht zu verfälschen. Dann hätte es für den deutschen Spitzenplatz garantiert nicht mehr gereicht. Gerade hat das weltoffene Berlin wieder ein grandioses Beispiel seiner Innovationsfähigkeit abgeliefert und den geplanten Google-Campus für Start-ups verhindert, den der Internetkonzern in einem ehemaligen Umspannwerk im Stadtteil Kreuzberg erreichten wollte. Kritiker hatten gegen den Campus protestiert, weil er nach ihrer Ansicht die Gegend verändert und verteuert hätte.

Am Standort soll nun stattdessen eine soziale Einrichtung entstehen. Die anfallenden Kosten für das »Haus für soziales Engagement« spendet Google für einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren. Danach übernimmt dann wohl der Steuerzahler. Die neuen Pläne wurden vor allem von den Grünen bejubelt, die ja bekanntlich Innovationsfreudigkeit zu ihrem Markenkern zählen. Laut deren Wirtschaftssenatorin Ramona Pop zeige die neue Verwendung des Areals die zunehmende Bedeutung von sozial und ökologisch orientierten Unternehmen und der nicht gewinnorientierten Ökonomie in Berlin.


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